DR Kongo:WHO warnt vor weiterer Ausbreitung von Ebola

Der Ebola-Ausbruch im Osten des Kongo, einem Kriegsgebiet, ist noch immer nicht unter Kontrolle. Die WHO warnt sogar vor einem Überschwappen der Krankheit in neun Nachbarländer.

Von Isabel Pfaff/epd, Genf/München

Etwa zwei Monate nach Beginn der Ebola-Epidemie im Osten des Kongo bleibt der Ausbruch außer Kontrolle und droht sich über die Grenzen hinweg auszuweiten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte neun Nachbarländer vor einer Ausbreitung der Krankheit. Das Risiko sei in Uganda, Ruanda, Burundi und dem Südsudan besonders hoch, teilte die WHO am Mittwochabend in Genf mit. Seit Anfang Mai wurden nach Zahlen des kongolesischen Gesundheitsministeriums 185 bestätigte Ebola-Fälle erfasst und 35 wahrscheinliche Infektionen. Laut WHO verliefen davon etwa 140 tödlich.

Die WHO äußerte sich sehr besorgt über den Ausbruch im Osten der Demokratischen Republik Kongo, einem Konfliktgebiet, in dem Dutzende Milizen um Einfluss kämpfen und die Bevölkerung terrorisieren. Von der Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands sah die WHO jedoch ab. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF), die bei der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika vor etwa fünf Jahren immer wieder eine schnellere und effektivere internationale Reaktion angemahnt hatte, betonte mit Blick auf die WHO-Warnung: "Es ist offensichtlich, dass der Ausbruch mehr als zwei Monate, nachdem er erklärt wurde, nicht unter Kontrolle ist." Die Unsicherheit in der Konfliktregion behindere den Kampf gegen Ebola stark, so MSF-Koordinatorin Anja Wolz.

Gegen das Ebola-Virus gibt es noch keinen abschließend zugelassenen Impfstoff. Dennoch impfen die Regierung und Hilfsorganisationen im Kongo derzeit Kontaktpersonen von Infizierten mit dem Ebola-Impfstoff rVSVDG-ZEBOV. Auch fünf neue, potenziell wirksame Medikamente kommen im Kongo zum Einsatz, wie MSF vor einigen Tagen mitteilte.

© SZ vom 19.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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