Diskussion um Nahost-Gesandten:Auch der Terminator unterstützt Blair

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Noch ist es nicht offiziell, aber alles spricht dafür, dass Blair neuer Unterhändler des Nahostquartetts wird. Zum Abschied als britischer Premier war der Ex-Terminator zu Gast - und lobte Blair über den grünen Klee.

Der kalifornische Gouverneur und frühere US-Filmstar Arnold Schwarzenegger hat dem scheidenden britischen Premierminister Tony Blair seine Unterstützung für eine Rolle im Nahen Osten ausgesprochen.

Schwarzenegger war bei Blairs letzter Pressekonferenz als britischer Premierminister zu Gast. Der in Österreich geborene "Terminator"-Darsteller ergänzte, er würde sich "aus egoistischen Gründen" wünschen, dass Blair Gesandter für Umweltfragen wird.

Schwarzenegger hat den Klimaschutz im Gegensatz zu seinem Parteifreund, dem US-Präsidenten George W. Bush ganz oben auf seine politische Agenda gesetzt. Blair könne "alle Nationen der Welt" zusammenbringen, um einen Vertrag zur Reduzierung der Treibhausgase zu unterzeichnen. "Ich denke, der Premierminister ist der einzige, der das kann."

Blair selbst sagte, er sei bereit für das Amt des Gesandten: "Ich würde tun, was ich tun kann." Jeder wisse, dass eine andauernde Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts notwendig sei. "Wie ich schon oft gesagt habe, würde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um zu einer Lösung beizutragen."

Zuvor war in britischen Medien spekuliert worden, dass Blair Sondergesandter des Nahost-Quartetts wird, wenn er sein Amt an diesem Mittwoch abgibt.

Beratungen des Nahost-Quartetts

Die neue Lage im Gazastreifen stand am Dienstag in Jerusalem im Blickpunkt von Beratungen des internationalen Nahost-Quartetts. Diplomaten der EU und der Vereinten Nationen sowie aus den USA und Russland sprachen dem Vernehmen nach über die möglichen Konsequenzen aus der Einnahme des Gebiets durch die radikal-islamische Hamas. Die Teilnehmer des Treffens im US-Konsulat gingen nach drei Stunden auseinander, ohne eine Erklärung abzugeben.

Das Nahost-Quartett will nach Informationen aus amerikanischen Diplomatenkreisen den scheidenden britischen Premierminister Tony Blair zu seinem besonderen Unterhändler für die Region ernennen. Blair erklärte am Dienstag in London, er stehe für alle Initiativen bereit, die eine dauerhafte Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern anstrebten.

Die Beratungen folgten auf ein Gipfeltreffen im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich. Dort bekräftigten der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert, der palästinensische Präsident Mahmud Abbas, der jordanische König Abdullah II. und der ägyptische Präsident Husni Mubarak am Montag ihre gemeinsame Abwehrhaltung gegen die Hamas.

Außerdem sprachen sie sich für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche auf, die seit 2001 festgefahren sind. Das Nahost-Quartett hat 2003 eine "Roadmap" für den Weg zum Frieden vorgelegt, doch ist dieser Friedensplan bislang nicht umgesetzt worden.

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