Diplomatische Offensive:Iran sucht Kontakt zu Syrien und Irak

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Iran hat die Präsidenten des Iraks und Syriens zu einem Gipfeltreffen am kommenden Wochenende nach Teheran eingeladen - und strebt möglicherweise einen außenpolitischen Kurswechsel an.

Der Iran hat die Präsidenten des Iraks und Syriens zu einem Gipfeltreffen am kommenden Wochenende nach Teheran eingeladen.

Mahmud Ahmadinedschad, Dschalal Talabani und Baschar al Assad wollten dort über die Sicherheitslage im Irak beraten, teilten irakische Abgeordnete mit. Sowohl Talabani als auch Assad nähmen teil, verlautete aus der Umgebung des irakischen Präsidenten.

Die diplomatische Initiative steht offenbar im Zusammenhang mit Überlegungen in den USA, Teheran und Damaskus in die Lösung der Irak-Krise einzubeziehen.

Syrien und Irak nehmen Beziehungen auf

Unterdessen kündigten der Irak und Syrien die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen an. Sie waren von Damaskus 2003 aus Protest gegen die US-Besatzung im Irak eingefroren worden.

Die Entscheidung fiel vier Tage nach der Einladung der US-Regierung an Syrien, bei der Suche nach einem Ausweg aus dem Chaos im Irak eine "positive Rolle" zu spielen.

Washington hatte Syrien bislang der Unterstützung der sunnitischen Terrorgruppen im Irak bezichtigt. Bald werde die syrische Fahne wieder in Bagdad wehen und die irakische Fahne in Damaskus, erklärten die Außenminister beider Staaten am Dienstag sichtlich zufrieden in Bagdad.

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, und mehrere irakische Parteiführer begrüßten die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen beiden Staaten. Der syrische Außenminister Walid al-Muallem, der sich seit Sonntag in Bagdad aufhält, hatte zuvor einen baldigen Abzug der ausländischen Truppen aus dem Irak gefordert.

Der britische Premierminister Tony Blair hatte vergangene Woche erklärt, Syrien und der Iran sollten von den USA vor die "strategische Wahl" gestellt werden, Teil einer Lösung des Irak-Problems zu werden oder sich in die Isolation zu begeben.

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