Deutsche und die USA:Vorbehalte gegen einen wichtigen Partner

Wenn Bundeskanzler Schröder bei seinem Besuch in Washington an der Beziehung zu den Vereinigten Staaten arbeitet, handelt er einer Umfrage zufolge im Sinne der meisten Deutschen - obwohl 70 Prozent der Bevölkerung die USA für "rücksichtslos und egoistisch" halten.

Insbesondere die Rolle der Amerikaner im Irak-Krieg hat deren Ansehen geschadet. So sind einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zufolge 70 Prozent der Deutschen der Meinung, dass kaum ein anderes Land seine Interessen "so rücksichtslos und egoistisch vertritt" wie die USA.

Die Hälfte der Befragten ist außerdem der Meinung, dass man sich auf die USA als Weltmacht nicht verlassen könne, weil die US- Regierung "selbst im eigenen Land mit vielen Problemen nicht fertig" werde.

Wie die von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin vorgestelle Umfrage weiter zeigt, sind sich die Deutschen auf der anderen Seite so gut wie einig, dass ein gutes Verhältnis zu den USA wichtig ist: 90 Prozent der Befragten sprechen sich demnach für gute Beziehungen zu Washington aus.

Zwei Drittel der Bürger befürchten andererseits, dass durch eine enge Kooperation mit den USA auch die Gefahr von Terroranschlägen größer wird.

Zwiespältiges Verhältnis zur EU

Nach der Erhebung, die die Einstellung der Deutschen zur Außenpolitik untersucht hat, haben die Bundesbürger auch ein zwiespältiges Verhältnis zur Europäischen Union.

"Insgesamt ist eine abnehmende Zustimmung zur EU festzustellen", sagte Stiftungs- Vorsitzende Bernhard Vogel. 56 Prozent der Bürger befürworten eine stärker national dominierte Politik. Allensbach hatte in der zweiten Novemberhälfte 2105 Bürger befragt.

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