CSU-Streit um Stoiber-Nachfolge:"Schulbeispiel in Demokratie"

Im Streit um die Nachfolge von CSU-Chef Stoiber übt sich die Partei in Schadensbegrenzung. Agrarminister Seehofer will ein "Schulbeispiel für faire, demokratische Wahlen" abgeben.

Bundesagrarminister Horst Seehofer und der bayerische Wirtschaftsminister Erwin Huber (beide CSU) haben am Motag versichert, dass sie ihren Machtkampf um den Parteivorsitz fair gestalten wollen.

Der CSU-Vizechef fügte hinzu, er blicke der Kampfabstimmung sportlich gelassen entgegen: "Ich kann ja nicht etwas als Normalität einstufen und dann mit zittrigen Knien herumlaufen." Seehofer äußerte sich zugleich zufrieden über die Gespräche mit Stoiber. Dabei sei ein Stück Verständnis und Vertrauen aufgebaut worden.

Huber hält an Kandidatur fest

Huber bekräftigte, seine Kandidatur stehe "definitiv fest". Er und Seehofer seien keine politischen Gegner, sondern Konkurrenten auf Zeit.

Der CSU-Vorstand war am Montagmorgen zusammengekommen, um über den Führungssteit zwischen Seehofer und Huber zu beraten. Beide wollen auf dem CSU-Parteitag im September für die Nachfolge des scheidenden Parteichefs Edmund Stoiber kandidieren. Aller Voraussicht nach kommt es dabei zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert zu einer Kampfabstimmung.

Zugleich will die Partei über ein neues Grundsatzprogramm beraten. Dabei werde die CSU ihr wertkonservatives Profil deutlich herausstellen, kündigte Stoiber an. Die CSU wolle Ehe, Familie, Heimat und Nation bewahren. "Es gibt Versuche vieler, das zu schleifen", sagte der scheidende Parteichef. Mit der CSU sei dies nicht zu machen.

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