Bürgerkriegsland:Die Demokratische Republik Kongo

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Zwischen 50 und 60 Millionen Menschen leben in der zentralafrikanischen Republik. Allein in den letzten sechs Jahren starben etwa drei Millionen in den Wirren des Krieges und Bürgerkrieges.

Nach der Entmachtung des Diktators Mobutu Sese Seko durch die Rebellen der Alliance des Forces Démocratiques pour la Libération du Congo (AFDL) 1997 wurde das äquatorialafrikanische Land in Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) "zurückgetauft".

Ursprünglich war die Republik unter diesem Namen 1960 gegründet worden. Der 1965 durch einen Putsch an die Macht gelangte Diktator Mobutu Sese Seko hatte das Land 1971 in Republik Zaire umbenannt.

Die Zahl der Einwohner liegt zwischen 50 und 60 Millionen. Allein in der Hauptstadt Kinshasa im Westen des Landes leben über sechs Millionen Menschen.

Die Bevölkerunszahl ist unsicher, da zum einen etliche Menschen aus den Nachbarländern in den Kongo geflüchtet oder eingedrungen sind. Außerdem starben im Bürgerkrieg seit 1998 etwa drei Millionen Menschen.

90 Prozent der Einwohner gehören zu einem der 200 Stämme des Bantu-Volkes. Die meisten Kongolesen sind Christen, nur etwa 10 Prozent Muslims oder Anhänger traditional-afrikanischer Religionen.

Amtssprache ist Französisch, im Nordwesten wird Lingala gesprochen, im Südwesten Kikongo und im Osten Kisuaheli.

Vom Kongo-Becken geprägt

Die DR Kongo ist fast siebenmal so groß wie Deutschland. Im Westen besitzt die Republik einen schmalen Küstenstreifen am Atlantik, im Osten grenzt sie an die Region der Großen Seen. Das Klima ist tropisch-feucht. Zentral wird das Land vom Kongo-Becken geprägt, geformt durch den gleichnamigen Fluss und seine Seitenarme.

Regenwälder bedecken große Teile des Kongo, im Norden und Süden überwiegen Feuchtsavannen. An der Grenze mit Ruanda steigen die Virunga-Vulkane bis auf eine Höhe von über 4500 Metern. Gleich vier Nationalparks und ein Tierschutzgebiet der Demokratischen Republik Kongo zählt die Unesco zum Weltnaturerbe.

Reiche Bodenschätze - armes Land

Trotz riesiger Vorkommen an wertvollen Rohstoffen wie Gold, Diamanten, Kobald, Kupfer, Edelholzen und Erdöl ist die Wirtschaft der Republik ruiniert. Seit Jahren kämpfen einheimische Gruppen und die Nachbarländer des Kongo um die Ausbeutung der Bodenschätze und verhindern den Aufbau einer funktionierenden wirtschaftlichen Infrastruktur.

So massakrieren sich die Milizen der Hema und Lendu in der reichen Region Ituri seit 1998 in einem Stellvertreterkrieg der Kongo-Nachbarn Ruanda und Uganda. Beide Länder versuchen, sich den Zugriff auf die reichen Vorkommen im Osten und Norden des Kongo zu sichern. Der Konflikt kostete bereits Tausenden von Menschen das Leben, Zehntausende sind auf der Flucht.

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