Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hat die gesamte Führung seiner Baath-Partei ausgetauscht - bis auf sich selbst. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, Assad selber bleibe Generalsekretär der Partei. Die 16 Mitglieder der Parteiführung seien neu bestimmt worden, hieß es am Montag auf der Website der Partei.
Ein arabischer Diplomat in Beirut sagte, vor dem Austausch der Baath-Spitze hätten Parteimitglieder Assad wegen exzessiver Gewalt gegen die Menschen in den Rebellengebieten kritisiert. Aus der Parteispitze entfernt wurde auch Vize-Präsident Faruk al-Scharah, der die gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes in Syrien angeblich kritisch sieht. Nach Angaben der Opposition soll Al-Scharah unter Hausarrest stehen.
Der Sunnit ist seit Beginn des Aufstandes in Syrien im März 2011 kaum noch öffentlich in Erscheinung getreten. Zudem äußerte sich al-Scharah Mitte Dezember 2012 dazu, dass er Verhandlungen mit den syrischen Rebellen für sinnvoll halte. Seiner Ansicht nach könne keine der Bürgerkriegsparteien den Konflikt militärisch gewinnen.
Al-Scharah war 22 Jahre lang syrischer Außenminister und wurde von der Arabischen Liga und den Vereinten Nationen als möglicher Nachfolger Assads im Falle einer Verhandlungslösung gehandelt.