Broschüre:Richtig niesen

Die Bundesregierung will Asylbewerbern das deutsche Gesundheitssystem näher bringen. Ein Leitfaden gibt Tipps. Zum Beispiel wie man sich die Hände wäscht.

Von Guido Bohsem, Berlin

Die Regierung will den Flüchtlingen das oftmals komplizierte deutsche Gesundheitssystem näherbringen. Das Gesundheitsministerium hat deshalb zusammen mit dem Ethnomedizinischen Zentrum in Hannover eine Broschüre erarbeitet, die an diesem Freitag erscheinen soll. Darin wird etwa erläutert, dass man sich im Krankheitsfall in der Regel an einen niedergelassenen Arzt wendet und nicht sofort in eine Klinik geht. Es finden sich zudem Beispiele dafür, wie Rezepte aussehen und es wird erklärt, dass zahlreiche Medikamente nicht von der Kasse oder dem Sozialamt abgerechnet werden.

Der Ratgeber bietet auch noch ganz grundlegende Tipps zur Vermeidung von Krankheiten. So enthält er zum Beispiel eine detaillierte und bebilderte Beschreibung, wie und zu welchen Gelegenheiten man sich die Hände waschen sollte, wie man richtig niest oder hustet (nicht in die Hand, sondern in die Armbeuge), dass man Papiertaschentücher verwendet (nur einmal) und sie nicht rumliegen lässt, sondern in den Mülleimer werfen sollte.

Die Broschüre hat eine erste Auflage von 50 000 Stück und richtet sich vor allem an Flüchtlinge in Erstaufnahmestellen und Gemeinschaftsunterkünften. "Der Ratgeber entlastet Helferinnen und Helfer ebenso wie die Behörden und hilft Asylsuchenden, sich in unserem Gesundheitswesen zurechtzufinden", sagte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Die Broschüre sei in fünf Sprachen zu erhalten, in Deutsch, Englisch, Arabisch, Paschtu und Kurdisch.

© SZ vom 15.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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