Britische Studie:Anti-Terror-Krieg steigert Terror-Gefahr

Eine neue britische Studie beweist, dass mit dem "Krieg gegen den Terror" und der Irak-Invasion die Unterstützung für Islamisten gewachsen ist. Endringlich warnen die Experten vor einem Iran-Feldzug.

Der Krieg gegen den Terrorismus und insbesondere die Irak-Invasion haben nach Überzeugung britischer Forscher die Wahrscheinlichkeit neuer verheerender Anschläge im Westen erhöht.

Die Unterstützung für einen "politischen Islam" wachse angesichts des gewaltsamen Vorgehens des Westens überall in der Welt, erklärte die liberale Expertengruppe Oxford Research Group (ORG) in einer am Mittwoch in London veröffentlichten Studie. Dabei würden die USA "in wachsendem Maße als die größte Bedrohung für den Weltfrieden angesehen" werden.

"Dass der Irak als Teil des "Krieges gegen den Terrorismus" behandelt wurde, hat in der Region nur neuen Terrorismus hervorgebracht und eine Zone für das Kampftraining heiliger Krieger geschaffen", heißt es in der Studie der "Denkfabrik" weiter. Zugleich wird darin vor "katastrophalen Folgen" einer eventuellen militärischen Intervention im Iran gewarnt.

System "nachhaltiger Sicherheit" empfohlen

Die Expertengruppe, die sich erklärtermaßen um die Suche nach "nicht-militärischen Lösungen für globale Konflikte" und "alternatives Nachdenken über aktuelle Sicherheitsprobleme" bemüht, empfiehlt einen möglichst raschen Rückzug der westlichen Truppen aus dem Irak. Sie müssten durch eine Stabilisierungsstreitmacht der Vereinten Nationen ersetzt werden.

Zugleich wird in dem Bericht die Eröffnung eines "politischen Dialogs mit der Führerschaft von Terroristen, wo immer dies möglich ist" empfohlen. Der Irak und Afghanistan müssten nachhaltige Aufbauhilfe bekommen. Und im palästinensisch-israelischen Konflikt müsse sich der Westen "verbindlich für eine Zwei-Staaten-Lösung engagieren".

Um ein neues System "nachhaltiger Sicherheit" zu schaffen, müssten Regierungen Bedrohungen begegnen, indem sie auf Zusammenarbeit bei der Behebung der tieferen Ursachen von Konflikten setzen anstatt zu versuchen, diese mit Gewalt unter Kontrolle zu bringen.

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