Britische Prügelopfer:Iraker klagen auf Entschädigung

Lesezeit: 1 min

Nach der Veröffentlichung eines Videos, das die Misshandlung junger Iraker durch britische Soldaten zeigt, haben die vier Opfer die multinationalen Streitkräfte auf Entschädigung verklagt.

Bei den Klägern handelt es sich um vier Schiiten zwischen 16 und 27 Jahren aus der südirakischen Stadt Amara, wie ihr Anwalt mitteilte. Der britische Außenminister Jack Straw verurteilte den zwei Jahre zurückliegenden Vorfall bei einem Besuch im Irak. Er versicherte, die britischen Truppen würden solange bleiben, wie der Irak sie brauche. Der irakische Präsident Dschalal Talabani bat darum, die britischen Soldaten solange im Land zu behalten, bis die einheimischen Streitkräfte "bereit" seien.

Die vier jungen Iraker sagten laut ihrem Anwalt aus, britische Soldaten hätten sie während einer Demonstration in Amara verprügelt. Die Höhe der geforderten Entschädigung wurde nicht bekannt. Die Kläger seien in einem Krankenhaus auf Spuren der Misshandlungen untersucht worden.

21 Menschen sterben durch Autobombe

Der Gouverneur der Provinz Missan bestätigte, dass es sich um die vier im Januar 2004 von britischen Soldaten misshandelten Männer handele, deren Bilder vor kurzem von einer britischen Zeitung veröffentlicht worden waren. Die britische Militärpolizei hat in dem Fall drei britische Soldaten festgenommen.

Bei einem Bombenanschlag in Bagdad kamen mindestens 21 Menschen ums Leben. Mindestens 27 weitere wurden nach Angaben des irakischen Innenministeriums verletzt, als eine Autobombe auf einem Markt im Süden der Stadt explodierte. Zum Zeitpunkt des Anschlags waren zahlreiche Menschen, vor allem Schiiten, auf dem Markt im Stadtviertel Dura. Zuvor waren bereits mindestens sechs Menschen bei verschiedenen Anschlägen getötet worden.

Der im Dezember entführte Chauffeur des jordanischen Botschafters im Irak kam am Dienstag frei. Das berichtete die jordanische staatliche Nachrichtenagentur Petra. Die Geiselnehmer hatten die Freilassung einer Irakerin aus dem Gefängnis gefordert, die an den Selbstmordanschlägen auf Hotels in Amman Anfang November beteiligt gewesen war.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: