Briten aus Iran zurückgekehrt:"Champagner und viel Gelächter"

Fast zwei Wochen nach ihrer Gefangennahme sind die 15 britischen Marine-Soldaten wieder auf englischem Boden. Nach einer ausgelassenen Feier während des Fluges wurden die Freigelassenen erst einmal auf einen Militär-Stützpunkt gebracht - zum Dienstgespräch.

Um 13.02 Uhr Mitteleuropäischer Zeit landete die Maschine der British Airways mit den 15 britischen Marine-Angehörigen an Bord auf dem Londoner Flughafen Heathrow.

Wie das Verteidigungsministerium zuvor schon mitteilte, gab es keine Pressekonferenz.

Stattdessen stellten sich die Soldaten nach dem Verlassen des Flugzeugs in eine Reihe auf das Flugfeld, ihr Gepäck legten sie vor sich. Die Freigelassenen trugen blaue Uniformen oder beige-braune Tarnanzüge und waren guter Laune.

Dann wurden sie zu einem bereit stehenden Militär-Hubschrauber geführt. Der Helikopter brachte sie zu einem Marinestützpunkt - zu einer Dienstbesprechung.

Blair: Iran erhielt keine Gegenleistung

Nach der Landung der 15 Matrosen, meldete sich auch Tony Blair zu Wort. Für die Freilassung der Soldaten erhielt Iran dem Premierminister zufolge keine Gegenleistung erhalten. Es habe keinen Handel und keine Vereinbarungen gegeben, sagte Blair.

Jetzt sei der richtige Moment, die Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Iran zu überdenken, erklärte der Regierungschef weiter. Sofern Teheran bereit dazu sei, könne es ein anderes Verhältnis geben als bisher. Zugleich betonte Blair, die internationale Gemeinschaft müsse der Regierung in Teheran standhaft gegenüberstehen.

Das Flugzeug war am Morgen in Teheran gestartet - nachdem die Freigelassenen von den iranischen Behörden mit Süßigkeiten und Büchern versorgt worden waren.

In der Luft feierten die Freigelassenen offenbar ausgelassen: "Es gibt Champagner und viel Gelächter", berichtete ein mitreisender Journalist des Senders Sky TV.

Die Soldaten waren vor zwei Wochen im Persischen Golf gefangen genommen worden und wurden nach langem Tauziehen zwischen Großbritannien und Iran am Vortag überraschend begnadigt worden.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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