Brandenburg und Sachsen:Wahlbeteiligung höher als erwartet

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In Sachsen waren bis 16 Uhr nur etwas weniger Menschen als vor fünf Jahren zur Wahl gegangen, in Brandenburg bis 14 Uhr sogar geringfügig mehr. In Sachsen könnte die CDU ihre absolute Mehrheit einbüßen. In Brandenburg kämpfen SPD und PDS um Platz eins. In beiden Ländern wird der Einzug rechtsextremer Parteien in den Landtag befürchtet.

Nach Angaben der sächsischen Landeswahlleiterin Irene Schneider-Böttcher hatten um 16 Uhr 44,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. 1999 waren es noch 46,2 Prozent.

Die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg haben begonnen. (Foto: Foto: dpa)

Rund 3,6 Millionen Wähler waren am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen.

Nach Angaben des Landeswahlamtes in Potsdam sind in Brandenburg bis 14 Uhr 30,3 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Vor fünf Jahren seien es bis zu diesem Zeitpunkt 30,2 Prozent gewesen.

Die Ergebnisse der Entscheidung in den beiden ostdeutschen Bundesländern werden mit Spannung erwartet, zumal nach dem Streit um die Arbeitsmarktreform einschneidende politische Veränderungen nicht ausgeschlossen wurden.

So könnte die CDU in Sachsen laut Umfragen ihre absolute Mehrheit einbüßen und die PDS in Brandenburg erstmals auf Landesebene stärkste Partei werden.

Insgesamt sind am Sonntag rund 5,8 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahllokale öffneten in beiden Bundesländern um 8 Uhr und schließen um 18 Uhr.

Vieles dürfte vom Abschneiden der kleineren Parteien abhängen. Den Demoskopen zufolge ist der Wiedereinzug der sächsischen Grünen in den Landtag möglich, dem sie seit 1994 nicht mehr angehörten.

Sorgen bereitet den demokratischen Parteien wie auch der Wirtschaft des Landes ein möglicher Erfolg der rechtsextremistischen NPD, der in Umfragen bis zu neun Prozent vorhergesagt worden waren.

Zur Wahl des neuen Landtags in Dresden waren rund 3,6 Millionen Sachsen aufgerufen. Um die 120 Mandate bewarben sich 13 Parteien.

Die PDS rechnet trotz der Stasi-Vorwürfe gegen ihren Spitzenkandidaten Peter Porsch fest damit, wieder zweitstärkste Partei in Sachsen zu werden. 1999 hatte sie 22,2 Prozent bekommen.

Der SPD geht es in erster Linie um die Verbesserung ihres Wahlergebnisses von nur 10,7 Prozent vor fünf Jahren.

In Brandenburg könnten sich die SPD des Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und die PDS nach den Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, beide lagen jeweils um 30 Prozent.

15 Jahre nach dem Mauerfall hat die aus der SED hervorgegangene PDS sogar erstmals überhaupt in einem Bundesland die Chance, stärkste politische Kraft zu werden.

Die mit der SPD in einer großen Koalition regierende CDU mit Innenminister Jörg Schönbohm als Spitzenkandidat muss dagegen laut Umfragen mit leichten Verlusten rechnen.

Rund 2,13 Millionen Wahlberechtigte waren in Brandenburg zur Stimmabgabe aufgerufen. Um die 89 Sitze im Potsdamer Landtag bewerben sich 15 Parteien. Bei der letzten Landtagswahl hatte die SPD mit dem damaligen Regierungschef Manfred Stolpe noch mit 39,3 Prozent klar vorn gelegen.

Die CDU kam 1999 auf 26,5, die PDS auf 23,3 Prozent. In den Landtag gelangte vor fünf Jahren auch die rechtsextremistische DVU mit 5,3 Prozent.

Auch bei einem Sieg der PDS könnte die derzeit regierende große Koalition aus SPD und CDU ihre Arbeit womöglich fortsetzen.

CDU-Landeschef Schönbohm hat dazu bereits seine Bereitschaft erklärt. Ähnlich hat sich auch SPD-Spitzenkandidat Platzeck geäußert, der aber nicht Ministerpräsident bleiben will, wenn seine Partei - etwa in einer Koalition mit der PDS - nur noch zweitstärkste Kraft wäre.

Bei der letzten Landtagswahl hatte die SPD mit dem damaligen Regierungschef Manfred Stolpe noch mit 39,3 Prozent klar vorn gelegen. Die CDU kam 1999 auf 26,5, die PDS auf 23,3 Prozent. In den Landtag gelangte vor fünf Jahren auch die rechtsextreme DVU mit 5,3 Prozent.

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