Bombendrohungen:Polizei geht Droh-Mails nach

Moscheen des türkisch-islamischen Dachverbands Ditib in Duisburg, Mannheim und Mainz sowie die Linken-Parteizentrale in Berlin sind nach Bombendrohungen am Montag geräumt und durchsucht worden - letztlich gab die Polizei in allen Fällen Entwarnung. In Duisburg und Berlin waren von Unbekannten verschickte Drohschreiben jeweils mit "Combat 18" unterzeichnet. Bei "Combat 18" handelt es sich um ein gewaltbereites, rechtsextremes Netzwerk, das in mehreren europäischen Ländern aktiv ist. Die Gruppe gilt als bewaffneter Arm des verbotenen Neonazi-Netzwerks "Blood & Honour" (Blut und Ehre). Die 18 ist ein Szenecode für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet, also A und H - die Initialen von Adolf Hitler. Die Bundeszentrale der Linken wurde vorübergehend geräumt. Nach Angaben einer Parteisprecherin ging am Vormittag eine E-Mail im Karl-Liebknecht-Haus ein, in dieser sei es um eine Bombe im Gebäude gegangen. Rund 40 bis 50 Mitarbeiter der Parteizentrale hätten das Gebäude verlassen. Eine Polizeisprecherin sagte nach Prüfung der Droh-Mail, eine Ernsthaftigkeit sei verneint worden. Eine Durchsuchung der Parteizentrale fand demnach nicht statt. Die Beamten in Duisburg teilten mit, am Vormittag habe der Vorstand der Merkez-Moschee eine Bombendrohung per E-Mail erhalten, die Räumlichkeiten seien evakuiert und intensiv durchsucht worden, ohne verdächtige Funde. Auch die Ditib-Moscheen in Mainz und Mannheim wurden nach Bombendrohungen durchsucht und wieder freigegeben.

© SZ vom 23.07.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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