Bombenanschlag in Somalia:Viele Tote und Verletzte durch Detonation in Mogadischu

Bei einem Bombenanschlag sind vor dem Eingang eines Hotels in der somalischen Hauptstadt Mogadischu mindestens vier Menschen getötet worden, darunter der frühere somalische Botschafter in London. Der Anschlag trägt die Handschrift der islamistischen Al-Shabaab-Milizen.

Bei einem Bombenanschlag sind vor dem Eingang eines Hotels in der somalischen Hauptstadt Mogadischu am Freitag mehrere Menschen getötet worden. Auch der frühere somalische Botschafter in London, Abdulkadir Ali Dhuub, sei unter den Toten, sagte ein Regierungssprecher. Während der Sprecher von vier Toten und 15 Verletzten sprach, gab die Polizei vor Ort die Zahl der Toten mit elf an. Sicherheitskräfte riegelten die Umgebung des Maka al-Mukarama Hotels umgehend ab. Dieses liegt an einer belebten Straße und gehört zu den teuersten der Stadt. Das Restaurant und das Café des Hotels sind bei der politischen Elite beliebt. Medienberichten zufolge hielten sich zum Zeitpunkt des Anschlags mehrere bedeutende Persönlichkeiten in dem Gebäude auf. Ein Mann mit einer Sprengstoffweste wurde am Tatort festgenommen.

Bis zum Abend hatte sich niemand zu dem Terroranschlag bekannt. Ein Regierungsvertreter sagte, der Angriff trage die Handschrift der Shebab-Miliz. Seinen Informationen nach seien zwischen vier und zwölf Menschen getötet worden, darunter mehrere Polizisten oder Wachleute. Ein Augenzeuge sagte, es seien vor dem Hotel zahlreiche Autos geparkt gewesen und mehrere Regierungsmitarbeiter hätten sich im Innern befunden. Die Shebab-Miliz kämpft seit Jahren in Somalia mit Gewalt gegen die Regierung und deren ausländische Unterstützer. Die radikalislamische Bewegung wurde zwar weitgehend aus Mogadischu vertrieben, verübt aber auch dort immer wieder Anschläge. Zudem kontrolliert die Shebab weiterhin große ländliche Gebiete im Zentrum und im Süden Somalias. In den vergangenen Jahren verübte die Gruppe auch zunehmend Anschläge außerhalb Somalias. So wird sie für den Überfall auf ein Einkaufszentrum in Kenias Hauptstadt Nairobi verantwortlich gemacht, bei dem Ende September 67 Menschen getötet wurden. Damals hielten mehrere Kämpfer das Gebäude tagelang besetzt.

Die somalische Regierung verurteilte scharf den "feigen Akt des Terrorismus". "Einmal mehr haben die Feinde des Friedens ihr wahres Gesicht gezeigt", sagte Ministerpräsident Abdi Farah Shirdon am Freitagabend. Die Terroristen würden die Regierung und das somalische Volk nicht vom Weg des Fortschritts und Friedens abbringen.

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