Bildungspolitik:Volle Hörsäle

In diesem Wintersemester gibt es so viele Studierende wie nie. Rektoren wie Studentenvertreter klagen: Die Ausstattung der Hochschulen lässt zu wünschen übrig.

Von Ulrike Nimz, Wiesbaden

In Deutschland gibt es so viele Studenten wie nie zuvor: Im laufenden Wintersemester sind 2,8 Millionen Menschen an den deutschen Hochschulen eingeschrieben. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden waren das 48 300 mehr als im Wintersemester davor - eine Steigerung um 1,8 Prozent. Die Zahl der Studienanfänger hingegen stagniert. Im Studienjahr 2016 nahmen 505 900 Menschen erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule auf. Das waren den am Freitag veröffentlichten Zahlen zufolge 0,1 Prozent weniger als im Studienjahr 2015. Anlässlich des neuen Rekordes forderte die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) eine bessere Studienfinanzierung auch über den laufenden Hochschulpakt hinaus. Bund und Länder müssten die Vorstellung ad acta legen, dass es sich bei der großen Nachfrage nach Studienplätzen um ein zeitweises Phänomen handelt, so HRK-Präsident Horst Hippler. Ein wachsender Teil der Kosten für die Lehre werde mit Geld aus zeitlich begrenzten Programmen finanziert. Deshalb würden immer mehr Lehraufgaben von befristet beschäftigtem Personal erbracht. Vertreter des Deutschen Studentenwerks beklagten, dass die soziale Infrastruktur nicht mit der Studenten-Zahl mitgewachsen sei. Vor allem vergleichsweise preisgünstiger Wohnraum sei in vielen Hochschulstädten knapp.

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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