Bildungspolitik:Schavan will Zahl der Schulabbrecher halbieren

Die Bundesbildungsministerin will gemeinsam mit den Ländern eine Bildungs-Offensive ins Leben rufen. Dadurch soll es schon in den kommenden fünf Jahren deutlich weniger Schulabbrecher geben.

"Ich möchte 2007 gemeinsam mit den Ländern eine Offensive für den Bildungsaufstieg ins Leben rufen", sagte sie der Rheinischen Post. "Mein Ziel ist es, die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss zu halbieren." Ziel solle es sein, dies in den kommenden fünf Jahren zu schaffen.

Zudem müssten die Schüler stärker zu den technischen Fächern hingeführt werden, sagte Schavan. "Das ist eine zwingende Voraussetzung, um am Ende genügend junge Leute für die Bereiche ausbilden und hoch qualifizieren zu können, in denen künftig die Musik spielt."

Nur so könne Deutschland auch in der Bildung im europäischen Wettbewerb eine starke Rolle spielen. Derzeit verlässt in Deutschland knapp jeder zehnte Jugendliche die Schule ohne Abschluss.

Mangelnde Qualifikation

Die Wirtschaft beklagt die mangelnde Qualifikation vieler Jugendlicher: "Die Schere zwischen Jugendlichen, die ohne Hilfe keinen Einstieg mehr ins Berufsleben schaffen, und Unternehmen, die immer höhere Anforderungen an ihre Mitarbeiter stellen müssen, öffnet sich zusehends", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelkammertages (DIHK), Georg Ludwig Braun, der Rheinischen Post.

Nur eine gute Schulausbildung für jeden Jugendlichen könne diesen Widerspruch auflösen. Braun bemängelte zudem, dass die Jugendlichen mit unzureichenden Schulleistungen oft auch nicht wüssten, "wie wichtig Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft oder angemessene Umgangsformen sind".

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