Berlin:Hauptstadt-Flughafen darf wachsen

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Zehn Jahre hat es gedauert, bis das Brandenburger Verkehrsministerium die Erlaubnis für den Ausbau von Berlin-Schönefeld gegeben hat. Und das nur mit vielen Auflagen. Flughafen-Gegner kündigten an, gegen den Bau zu klagen.

Das Verkehrsministerium knüpfte die Genehmigung an eine Vielzahl von Auflagen, die vor allem den Lärmschutz sowie den Schutz von Natur und Umwelt. Damit gibt das Ministerium zwar grünes Licht für das Milliardenprojekt, das Ende 2010 in Betrieb gehen soll. Der Baubeginn ist für 2006 geplant.

Allerdings wird nun nicht automatisch auch mit dem Ausbau des ehemaligen DDR-Flughafens in Schönefeld begonnen. Denn das letzte Wort vor dem Baubeginn hat die Justiz. Flughafen-Gegner hatten bereits angekündigt, das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anzurufen.

Die Länder Berlin, Brandenburg und der Bund wollen den Schönefelder Flughafen in einer ersten Stufe für 20 Millionen Passagiere jährlich ausbauen. Er soll den Namen Berlin Brandenburg International (BBI) tragen.

Dazu genehmigte die Planfeststellungsbehörde die Verlängerung der südlichen Start- und Landebahn auf 3600 Meter, den Bau einer neuen Nordbahn mit 4000 Metern Länge sowie die Errichtung eines neuen Abfertigungsgebäudes.

Außerdem dürfen Straßen- und Schienenanbindungen sowie ein Bahnhof unter dem Terminal gebaut werden. Noch ist die Finanzierung des Projektes jedoch unklar. Für den Bau müsste die kleine Ortschaft Diepensee abgerissen werden.

Kein Nachtflugverbot

Seit mehr als zehn Jahren wird das Projekt vorbreitet. Die seit Ende 1999 laufende Planfeststellung war nach Angaben der zuständigen Behörde das größte Verfahren dieser Art in den neuen Bundesländern. In einem ersten Schritt soll die Kapazität rund 20 Millionen Passagiere und später 30 Millionen Passagiere betragen. Das Konzept zur Finanzierung werde derzeit von der Flughafen- Gesellschaft erarbeitet.

Nach dem Beschluss des Verkehrsministerium wird es kein generelles Nachtflugverbot geben. Allerdings dürfen zwischen 22 und 6 Uhr nur Flugzeuge starten und landen, die zehn Dezibel leiser sind als die heute üblichen Maschinen. Das teilte das Brandenburger Verkehrsministerium bei der Vorstellung des Planfeststellungsbeschlusses am Freitag in Potsdam mit.

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