Bagdad:Mehr als 30 Tote bei neuer Anschlagsserie

Lesezeit: 3 min

Am zweiten Tag in Folge wurde die irakische Hauptstadt von mehreren offensichtlich koordinierten Anschlägen erschüttert. Für die gestrigen Attentate mit 150 Toten hat al-Qaida die Verantwortung übernommen.

Dem schwersten Selbstmordanschlag im südlichen Bagdader Stadtteil Dora fielen am Morgen 16 Polizisten und fünf Zivilpersonen zum Opfer, wie die Behörden mitteilten.

Der Attentäter habe sein mit Sprengstoff beladenes Auto in eine Kolonne von Polizeifahrzeugen gesteuert und dann die Explosion ausgelöst. Mehr als 20 Personen seien verletzt und drei Polizeifahrzeuge zerstört worden.

Kurz vor Mittag detonierten dann im Abstand von nur einer Minute zwei weitere Autobomben, die ebenfalls von Selbstmordattentätern gezündet worden waren. Dabei wurden unweit der ersten Anschlagsstelle mindestens sieben weitere Polizisten getötet.

Im Osten Bagdads kamen drei Zivilpersonen ums Leben, als eine am Straßenrand versteckte Bombe beim Vorbeifahren eines Busses mit Regierungsangestellten explodierte. US-Soldaten und irakische Polizisten fuhren später durch Dora und forderten die Anwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben, da in der Gegend noch fünf weitere potenzielle Attentäter unterwegs seien.

Für die bislang blutigste Anschlagsserie am Mittwoch mit 160 Toten übernahm unterdessen die Terrororganisation al-Qaida im Irak die Verantwortung.

Neue Drohungen von al-Qaida

Auf einer Tonbandaufnahme erklärte ein Sprecher, bei dem es sich um den al-Qaida-Führer im Irak, Abu Mussab al Sarkawi, handeln soll, allen schiitischen Muslimen sowie den irakischen Streitkräften und der Regierung in Bagdad den Krieg.

Der Terrorist bezeichnete die Anschläge vom Mittwoch, bei denen in Bagdad die bislang höchste Opferzahl an einem Tag seit Beginn des Irak-Kriegs zu verzeichnen war, als Vergeltung für die Militäroffensive in Tal Afar.

In dieser Stadt nahe der nördlichen Grenze zu Syrien waren am vergangenen Wochenende mehr als 200 Rebellen getötet und etwa 400 gefangen genommen worden. Zu den Anschlägen vom Donnerstag bekannte sich zunächst niemand, doch vermuteten die Behörden auch hier die Organisation Al Sarkawis als Urheber.

In der Tonbandaufzeichnung, die am Mittwoch ins Internet gestellt wurde, erklärte der Sprecher, seine Kämpfer würden jeden Iraker angreifen, der der Kollaboration bei der US-geführten Militäraktion in Tal Afar verdächtigt werde.

"Wenn es bewiesen ist, dass ein Mitglied der irakischen Nationalgarde, der Polizei oder der Streitkräfte ein Agent der Kreuzfahrer ist, wird er getötet, und sein Haus wird niedergerissen oder abgebrannt, nachdem alle Frauen und Kinder herausgeholt wurden", heißt es in der Erklärung. Dann kündigte der Sprecher auch einen Krieg gegen alle Schiiten an.

In der überwiegend von Sunniten bewohnten Stadt Ramadi westlich von Bagdad kam es am Donnerstag zu Zusammenstößen zwischen US-Soldaten und Aufständischen, die die Truppen mit Mörsern beschossen. Über Opfer war zunächst nichts bekannt. In Kirkuk im Norden des Iraks explodierte eine Bombe am Straßenrand vor einer Polizeipatrouille. Zwei Beamte wurden getötet, vier weitere verletzt.

(AP/ Slobodan Lekic)Bagdad Mehr als 30 Tote bei neuer Anschlagsserie

Am zweiten Tag in Folge ist die irakische Hauptstadt von mehreren offensichtlich koordinierten Anschlägen erschüttert worden. Für die Attentate am Mittwoch hat inzwischen die al-Qaida die Verantwortung übernommen.

Dem schwersten Selbstmordanschlag im südlichen Bagdader Stadtteil Dora fielen am Morgen 16 Polizisten und fünf Zivilpersonen zum Opfer, wie die Behörden mitteilten. Der Attentäter habe sein mit Sprengstoff beladenes Auto in eine Kolonne von Polizeifahrzeugen gesteuert und dann die Explosion ausgelöst. Mehr als 20 Personen seien verletzt und drei Polizeifahrzeuge zerstört worden.

Kurz vor Mittag detonierten dann im Abstand von nur einer Minute zwei weitere Autobomben, die ebenfalls von Selbstmordattentätern gezündet worden waren. Dabei wurden unweit der ersten Anschlagsstelle mindestens sieben weitere Polizisten getötet.

Im Osten Bagdads kamen drei Zivilpersonen ums Leben, als eine am Straßenrand versteckte Bombe beim Vorbeifahren eines Busses mit Regierungsangestellten explodierte. US-Soldaten und irakische Polizisten fuhren später durch Dora und forderten die Anwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben, da in der Gegend noch fünf weitere potenzielle Attentäter unterwegs seien.

Für die bislang blutigste Anschlagsserie am Mittwoch mit 160 Toten übernahm unterdessen die Terrororganisation al-Qaida im Irak die Verantwortung.

Auf einer Tonbandaufnahme erklärte ein Sprecher, bei dem es sich um den al-Qaida-Führer im Irak, Abu Mussab al Sarkawi, handeln soll, allen schiitischen Muslimen sowie den irakischen Streitkräften und der Regierung in Bagdad den Krieg.

Der Terrorist bezeichnete die Anschläge vom Mittwoch, bei denen in Bagdad die bislang höchste Opferzahl an einem Tag seit Beginn des Irak-Kriegs zu verzeichnen war, als Vergeltung für die Militäroffensive in Tal Afar.

In dieser Stadt nahe der nördlichen Grenze zu Syrien waren am vergangenen Wochenende mehr als 200 Rebellen getötet und etwa 400 gefangen genommen worden. Zu den Anschlägen vom Donnerstag bekannte sich zunächst niemand, doch vermuteten die Behörden auch hier die Organisation Al Sarkawis als Urheber.

In der Tonbandaufzeichnung, die am Mittwoch ins Internet gestellt wurde, erklärte der Sprecher, seine Kämpfer würden jeden Iraker angreifen, der der Kollaboration bei der US-geführten Militäraktion in Tal Afar verdächtigt werde.

"Wenn es bewiesen ist, dass ein Mitglied der irakischen Nationalgarde, der Polizei oder der Streitkräfte ein Agent der Kreuzfahrer ist, wird er getötet, und sein Haus wird niedergerissen oder abgebrannt, nachdem alle Frauen und Kinder herausgeholt wurden", heißt es in der Erklärung. Dann kündigte der Sprecher auch einen Krieg gegen alle Schiiten an.

In der überwiegend von Sunniten bewohnten Stadt Ramadi westlich von Bagdad kam es am Donnerstag zu Zusammenstößen zwischen US-Soldaten und Aufständischen, die die Truppen mit Mörsern beschossen. Über Opfer war zunächst nichts bekannt. In Kirkuk im Norden des Iraks explodierte eine Bombe am Straßenrand vor einer Polizeipatrouille. Zwei Beamte wurden getötet, vier weitere verletzt.

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