Baden-Württemberg:Minister tritt nach Verbalattacke gegen Bischof zurück

Wie sich der CDU-Politiker Andreas Renner mit Kirchenvertretern wegen einer Schwulenparade stritt - und letztendlich seinen Posten verlor.

Baden-Württembergs Sozialminister Andreas Renner (CDU) ist nach einer Verbalattacke gegen den katholischen Bischof Gebhard Fürst zurückgetreten. Dies teilte Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) am Freitagabend in Stuttgart mit.

Renners Nachfolgerin wird die Kultusstaatssekretärin Monika Stolz (CDU). Das Präsidium der baden-württembergischen CDU hatte sich in einer telefonischen Schaltkonferenz zunächst hinter Renner gestellt und signalisiert, dass er im Amt bleiben könne.

Im Streit mit führenden Kirchenvertretern über seine Schirmherrschaft für die Schwulenparade "Christopher Street Day" vor einem halben Jahr soll Renner zu Fürst gesagt haben: "Halten Sie sich da raus. Fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen."

Unbelastetes Verhältnis - und dennoch Rücktritt

Der Minister bestätigte den Disput, erklärte aber, er habe lediglich gesagt: "Dann lassen Sie erst mal zu, dass Priester Kinder zeugen".

Am Freitagnachmittag entschuldigte sich Renner bei dem Bischof von Rottenburg-Stuttgart für seine Äußerung vom Sommer 2005. Das Verhältnis zwischen der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Landesregierung sowie zwischen Fürst und Renner sei unbelastet, teilten Renner, Fürst und Oettinger nach einem klärenden Gespräch in Stuttgart mit.

Einer weiterhin vertrauensvollen Zusammenarbeit stehe nichts im Wege. Bei einer Pressekonferenz am Abend gab Oettinger dennoch den Rücktritt Renners bekannt.

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