Atomwaffenexporte:Bush droht Nordkorea

Lesezeit: 1 min

Eindringlich hat der US-Präsident das stalinistische Regime in Pjöngjang davor gewarnt, Atomwaffen an andere Staaten wie Iran oder an die Terrororganisation al-Qaida zu verkaufen. Sonst drohten Nordkorea "ernste Konsequenzen".

George W. Bush sagte dem Sender ABC, die USA würden solche Nukleartransfers stoppen und das Regime in Pjöngjang zur Rechenschaft ziehen.

In welcher Form, sagte Bush nicht. Er erklärte lediglich: "Wenn wir geheimdienstliche Erkenntnisse hätten, dass sie (Nordkorea) davor stehen, nukleare Waffen zu liefern, würden wir den Transfer stoppen, und wir würden uns mit den Schiffen oder mit den Flugzeugen beschäftigen, die das Material... transportieren".

Bush sagte den Berichten zufolge weiter, die Führung in Pjöngjang müsse begreifen, dass sie im Fall eines Waffentransfers zur Verantwortung gezogen werde - genauso, wie es nach dem jüngsten Atomtest geschehen sei.

Der US-Präsident bezog sich dabei auf die vor kurzem vom UN-Weltsicherheitsrat verabschiedeten Sanktionen gegen Nordkorea.

Beim Thema Irak räumte Bush erstmals mögliche Parallelen zum Vietnamkrieg ein. In dem Interview wurde er nach ABC-Angaben danach gefragt, ob er die Meinung eines Kolumnisten der New York Times teile, der die Gewaltwelle im Irak mit der Tet-Offensive von 1968 in Vietnam verglichen hatte - einer Angriffsserie nordvietnamesischer und Vietkong-Truppen, die das Vertrauen der Amerikaner in den Kurs des damaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson schwer erschüttert hatte und als ein Hauptwendepunkt im Vietnamkrieg gilt.

Relativierung aus dem Weißen Haus

"Er könnte Recht haben", antwortete Bush dem Sender zufolge. Das Ausmaß an Gewalt im Irak sei gewiss größer geworden. Die Rebellen wollten "so viel Schaden zufügen, dass wir uns zurückziehen".

Die al-Qaida versuche, nicht nur US-Soldaten zu töten, sondern auch religiöse motivierte Gewalt anzufachen. Die Terrororganisation hoffe, dass die US-Bevölkerung des Krieges überdrüssig werde und die Regierung zum Rückzug zwinge.

Der US-Sender CNN zitierte unterdessen eine Sprecherin des Weißen Hauses mit den Worten, Bush habe mit seinen Äußerungen lediglich eine Parallele zu den Propagandazielen der Tet-Offensive ziehen wollen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: