Atomstreit mit Nordkorea:Schärfere Töne im Krieg der Worte

Außenministerin Condoleezza Rice hat Nordkorea vor "anderen Optionen" gewarnt, falls das Land im Atomstreit nicht an den Verhandlungstisch zurückkehre. Nordkorea hatte zuvor verkündet, der Ausbau seines Atomwaffenarsenal sei eine Reaktion auf Angriffsvorbereitungen der USA.

Bei ihrem Besuch in China forderte Rice Peking dazu auf, seinen Einfluss durch seine "engen Beziehungen" zu Pjöngjang zu nutzen und Nordkorea zu einer Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche zu bewegen, an denen außer Nordkorea, den USA und China auch Südkorea, Japan und Russland beteiligt sind. Staats- und Parteichef Hu Jintao sicherte ihr dies zu.

Die fünftägige China-Visite, die der nordkoreanische Ministerpräsident Pak Bong Ju inzwischen in Peking begonnen hat, steht deshalb unter großen Erwartungen.

Hu Jintao wird Pak Bong Ju am Mittwoch empfangen, doch Beobachter rechnen zunächst nicht mit erkennbaren Ergebnissen in den Bemühungen, die Sechser-Gespräche wieder in Gang zu bringen.

"Vorbereitung auf eine Invasion der Feinde"

Pjöngjang hatte am Vortag die Spannungen erhöht, als es mitteilte, als Reaktion auf angebliche Angriffsvorbereitungen der USA sein "Atomwaffenarsenal" ausgebaut zu haben. Nordkorea bezog sich auf die im Süden der koreanischen Halbinsel stattfindenden Truppenübungen der US-Streitkräfte mit Südkorea.

Das Staatsradio berichtete laut Südkoreas Nachrichtenagentur Yonhap, Nordkorea habe deshalb "eine ernsthafte Maßnahme getroffen, indem wir unser Atomwaffenarsenal als Vorbereitung auf eine Invasion der Feinde erweitert haben".

Auch wolle das Land sämtliche militärischen Kräfte mobilisieren, um sich gegen Angriffe der USA zu verteidigen, hieß es in dem Bericht weiter. Es war das erste Mal, dass Nordkorea verkündet hat, sein Arsenal von Kernwaffen bereits verstärkt zu haben.

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