Atomstreit im Weltsicherheitsrat:Besuch aus Teheran

Irans Präsident Ahmadinedschad will dabei sein, wenn der UN-Sicherheitsrat über Sanktionen gegen sein Land entscheidet. Als Versöhnungsgeste ist der Besuch allem Anschein nach jedoch nicht gedacht.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad will sein Land bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu neuen Sanktionen im Atomstreit selbst verteidigen. Der südafrikanische Ratspräsident Dumisani Kumalo bestätigte in New York den Eingang eines entsprechenden Antrags. Ahmadinedschad habe bereits um ein Visum in die USA ersucht, teilte das Außenministerium in Washington am Freitag mit.

Gleichzeitig bekräftigte Irans Präsident am Freitag bei einer Kundgebung, sein Land werde an dem bereits in Gang gesetzten Atomprogramm festhalten.

Arbeit an neuem Abwehr-System

Der iranische staatliche Rundfunk berichtete unterdessen, dass das Land an einem neuen Flugabwehr-System arbeitet. Mit ihm sollen mehrere Raketen zeitgleich abgeschossen werden können. Das System sei bereits "erfolgreich getestet" worden, hieß es.

"Wenn unser brutaler Feind eine unsinnige Aktion starten will, wird er eine Überraschung erleben", sagte Armee-Chef Ataollah Salehi am Freitag. Washington hatte niemals ausgeschlossen, möglicherweise militärisch gegen den Iran vorzugehen, falls es auf seinem Atomprogramm beharrt.

Der Sicherheitsrat will voraussichtlich in der kommenden Woche über einen Resolutionsentwurf beraten, der neue Strafmaßnahmen gegen Teheran vorsieht. Auf die Vorlage einigten sich die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats und Deutschland am Donnerstag. Der Sicherheitsrat verhängte bereits Ende vergangenen Jahres eine Reihe von Sanktionen gegen Teheran, weil die Regierung der Aufforderung zur Einstellung ihrer Urananreicherung nicht nachkam. Der Iran hielt trotz einer neuen Frist an der Weigerung fest.

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