Atomstreit:EU kann Iraner nicht überzeugen

Auch der vermutlich letzte Versuch der Europäer, Teheran noch vor der entscheidenden Sitzung der Internationalen Atomenergie-Behörde von seinen Atom-Plänen abzubringen, ist gescheitert.

Wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier mitteilte, erzielte das aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien bestehenden EU-Trio keine Einigung mit dem Iran über dessen Atomprogramm.

Der Termin habe in einer "sehr kritischen Phase" stattgefunden, sagte Steinmeier. "Wir haben die Gespräche in konstruktiver Atmosphäre geführt, ohne letztlich Einigung zu erzielen".

Die EU sei weiterhin zu Verhandlungen mit Teheran bereit. Voraussetzung allerdings sei "die Bereitschaft Irans, alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Urananreicherung zu suspendieren".

Ein Vertreter der iranischen Delegation sagte, sein Land sei optimistisch, dass die Gespräche fortgesetzt würden.

Das Treffen war überraschend auf Bitten des iranischen Chefunterhändlers Ali Laridschani einberufen worden. Für die EU nahmen neben Steinmeier der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy sowie der außenpolitische Repräsentant der EU, Javier Solana, teil.

Entscheidende Beratung steht kurz bevor

Das Gespräch fand drei Tage vor den entscheidenden Beratungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über Irans Atomprogramm in der österreichischen Hauptstadt statt.

Der IAEA-Gouverneursrat berät am Montag, ob der Streit an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verwiesen wird.

Im August hatte das EU-Trio die Atomverhandlungen abgebrochen, nachdem der Iran die Wiederaufnahme seines Programm zur Urananreicherung angekündigt hatte. Nach Angaben Teherans soll dieses Programm ausschließlich einer friedlichen Nutzung der Atomkraft dienen; im Westen wird diese Darstellung jedoch angezweifelt.

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