Atomprogramm des Iran:Ahmadinedschad attackiert Kritiker im eigenen Land

Lesezeit: 1 min

Im Iran wächst der Widerstand gegen den außenpolitischen Kurs von Mahmud Ahmadinedschad. Der iranische Präsident schlägt zurück: Er hat die Gegner seines Atomprogramms nun scharf angegriffen.

Die angeblichen Experten und Politiker sollten sich lieber gegen die Feinde des Iran wenden, als Nachgiebigkeit gegenüber denjenigen zu propagieren, die den Iran in seinen Rechten beschneiden wollten, rügte Ahmadinedschad seine Gegner im eigenen Land nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna. Der Iran stehen am Scheideweg und müsse "hart dafür arbeiten" seine Mission zu erfüllen.

Der Hardliner Ahmadinedschad sieht sich wegen seiner Unnachgiebigkeit im Atomstreit wachsender Kritik ausgesetzt. Seine Kritiker befürchten, dass der Iran für seine Haltung international einen hohen Preis zahlen muss.

Der Iran baut nach eigenen Angaben jetzt auch ein eigenes Atomkraftwerk. Auf Anordnung von Präsident Ahmadinedschad sei mit dem der Bau eines Atomreaktors mit einer Kapazität von 360 Megawatt begonnen worden, zitierte die Nachrichtenagentur ISNA Vizepräsident Gholamresa Aghasadeh.

Neue UN-Resolution im Entstehen

Details nannte Aghasadeh, der auch Chef der iranischen Atombehörde ist, nicht. Bisher wurde nur in der Hafenstadt Buschehr im Süden des Landes mit internationalen Unterstützung - derzeit der Russen - an einem Atomkraftwerk gebaut.

Im Streit um sein Urananreicherungsprogramm beteuert die Führung in Teheran,sie wolle die Atomkraft zu rein friedlichen Zwecken nutzen. Dagegen befürchtet die internationale Gemeinschaft, der Iran wolle Atombomben entwickeln. Der Weltsicherheitsrat hat daher erste Sanktionen gegen den Iran verhängt und plant diese zu verschärfen.

Die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland arbeiten an einem Entwurf für eine neue UN-Entschließung zum Iran. Die Verhandlungen laufen seit Montag. Für den heutigen Mittwoch waren zunächst keine weiteren Beratungen geplant, wie die UN-Botschafter Chinas und Frankreichs sagten.

Angestrebt wird eine schärfere zweite Iran-Resolution. Deutschlands Botschafter bei der UNO, Thomas Matussek, hatte am Montag gesagt, es werde über ein Reiseverbot für Mitarbeiter des iranischen Atom- und Rüstungsprogrammes nachgedacht.

Uneinigkeit im Sicherheitsrat

Auch die Liste der Güter, die nicht mehr in den Iran eingeführt werden dürfen, solle verlängert werden. Gegen ein Ausfuhrverbot von Rüstungsgütern hätten sich allerdings China und Russland ausgesprochen, die beide enge wirtschaftliche Beziehungen mit dem Iran haben.

Die Vetomächte Frankreich, Großbritannien, USA, China und Russland sowie Deutschland suchen nach einer gemeinsamen Reaktion auf die Weigerung des Iran, seine umstrittene Urananreicherung einzustellen.

Teheran hatten eine Frist des UN-Sicherheitsrats im Februar verstreichen lassen. Die bestehende Resolution 1737 sieht vor, dass in dem Fall neue Strafen beschlossen werden können.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: