Atom-Konflikt:Nordkoreas Diktator empfängt Sondergesandten aus China

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Der Diplomat, der heute in Pjöngjang mit Staatschef Kim Jong Il zusammengetraf, überbrachte diesem nach Angaben des Außenministeriums in Peking eine Botschaft des chinesischen Präsidenten Hu Jintao.

Die USA und China haben sich am Donnerstag mit neuen diplomatischen Initiativen weiter um Schadensbegrenzung nach dem Atomtest in Nordkorea bemüht.

Bei dem Treffen des chinesischen Sondergesandten Tang Jiaxuan mit dem nordkoreanischen Machthaber sei es um "die bilateralen Beziehungen und die Lage auf der koreanischen Halbinsel" gegangen. Der Besuch sei "bedeutsam" gewesen, hieß es.

In Seoul bekräftigte US-Außenministerin Condoleezza Rice die Verteidigungsgarantie der Vereinigten Staaten für Südkorea. Bei einem Treffen mit dem südkoreanischen Außenminister und designierten UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte Rice, es gehe um die Sicherung von Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel wie in der gesamten Region.

Eindringliche Appelle

Sichtbares Zeichen der Verteidigungsgarantie sind die 29.500 in Südkorea stationierten US-Soldaten. Ban Ki Moon rief Nordkorea auf, keinen zweiten Atomtest vorzunehmen. Ein solcher Schritt werde eine "sehr viel ernstere" Reaktion der internationalen Gemeinschaft auslösen, sagte er.

Rice kam aus Tokio, wo sie die US-Verteidigungsgarantie für Japan bekräftigte. Nach dem Atomtest in Südkorea wächst in den USA die Sorge, dass sich Nachbarstaaten veranlasst sehen könnten, ebenfalls Atomwaffen zu entwickeln.

In Einklang mit der UN-Resolution vom Wochenende kündigte Südkorea eine Verschärfung seiner Kontrollen von Schiffslieferungen nach Nordkorea an. Die Regierung wolle auch ihre Liste von Produkten überarbeiten, die in den Norden geliefert werden dürften, meldete die Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag.

Außerdem will Seoul Yonhap zufolge seine Subventionen für ein gemeinsames Tourismusprojekt mit Pjöngjang einstellen, das 1998 begonnen wurde. US-Präsident George W. Bush drohte am Mittwoch mit schwerwiegenden Konsequenzen, falls Nordkorea Atomwaffen an den Iran oder das Terrornetzwerk al-Qaida liefern würde.

Ein solcher Versuch würde als ernste Bedrohung für die Sicherheit der USA verstanden, sagte Bush am Mittwoch dem Fernsehsender ABC News.

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