Arbeitspapier des Vatikans:Katholiken debattieren Haltung zur Familie

Im Oktober beraten katholische Bischöfe aus aller Welt, was ihre Kirche künftig über Ehe, Familie und Homosexualität lehren soll.

Von Matthias Drobinski, München

Im Oktober beraten die katholischen Bischöfe aus aller Welt, was ihre Kirche künftig über Ehe, Familie, Sexualität und Homosexualität lehren soll. Nun hat der Vatikan das Vorbereitungsdokument für diese Bischofssynode vorgelegt. Dieses "Instrumentum Laboris" stellt auch jene umstrittenen Passagen über Geschiedene und Homosexuelle zur Debatte, die bei einem ersten Treffen der Bischöfe im Oktober 2014 nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhalten hatten. So soll noch einmal geprüft werden, ob Katholiken in zweiter Ehe unter bestimmten Voraussetzungen zu den Sakramenten zugelassen werden.

Eindeutig lehnt das Papier gleichgeschlechtliche Ehen ab. Es beklagt, dass die Familie als Keimzelle der Gesellschaft bedroht sei, in den reichen Ländern durch Bindungsangst, in den armen durch Krieg, Vertreibung und Armut. Der Münchner Kardinal und Bischofskonferenzvorsitzende Reinhard Marx lobte das Dokument als "gute Arbeitsgrundlage". Auch wenn "manche Fragen und Problembereiche nur vorsichtig angesprochen" würden, halte er das Papier "für einen nachdenklichen Text, der um Differenzierung bemüht ist" und "keine Vorfestlegungen zu bestimmten Themen" treffe.

© SZ vom 24.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: