Ankerzentren:Auch nach einem Jahr in der Kritik

Die sogenannten Ankerzentren zur Beschleunigung von Asylverfahren stehen auch ein Jahr nach ihrer Einführung in der Kritik. Sie isolierten Geflüchtete und behinderten Integration, sagen die Grünen. Auch vom katholischen Sozialträger Caritas kommt Kritik: Viele Geflüchtete blieben zu lange in den Einrichtungen. Aus Sicht des Bundesinnenministeriums haben sich die Zentren dagegen bewährt. Die Zusammenarbeit aller Behörden unter einem Dach führe zu einer durchschnittlichen Verfahrensdauer von 1,9 Monaten, sagte ein Sprecher in Berlin. Außerhalb der Zentren liege die Dauer bei 3,1 Monaten. Dies ermögliche bei einer positiven Entscheidung eine früher beginnende Integrationsarbeit. In den zum 1. August 2018 erstmals eingerichteten Zentren sollen Asylbewerber für die Dauer ihrer Antragsprüfung untergebracht werden. Bislang existierten bundesweit 14 Zentren, wenn auch mitunter unter anderem Namen, sagte der Sprecher. Die Zeitdauer zwischen Antragstellung und Anhörung der Asylbewerber liege in den Zentren 43 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

© SZ vom 30.07.2019 / kna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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