Angriffe in Gaza:Militärchef der Hamas verwundet

Bei nächtlichen Luftangriffen wurde der von Israel gesuchte Militärchef der radikal-islamischen Hamas-Bewegung, Mohammed Deif verletzt. Er gilt als Israels größter Feind und war schön öfter Ziel von Anschlägen.

Deif sei bei dem Angriff auf ein Haus in Scheich Radwan in der Nähe von Gaza verletzt worden, teilte eine Armeesprecherin am Mittwoch in Tel Aviv mit. "Aber wir wissen nicht, wie schwer er verletzt wurde", sagte die Sprecherin.

Palästinensische Ärzte bestätigten, dass Deif verletzt wurde. Er werde operiert. Israelische Sicherheitskräfte hatten schon mindestens dreimal vergeblich versucht, den Hamas-Führer zu töten. Von palästinensischer Seite gab es zu dem Bericht zunächst keine Bestätigung.

Nach Augenzeugenangaben feuerte die Luftwaffe am Morgen eine Rakete auf ein Auto mit bewaffneten militanten Palästinensern. Die Insassen konnten den Wagen jedoch vor dem Einschlag verlassen.

Israels größter Feind

Eine zweite Rakete, die auf die fliehenden Palästinenser abgeschossen worden sei, habe ein Wohnhaus getroffen. Dabei seien mindestens sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder. 15 weitere Bewohner wurden verletzt.

Deif gilt in Israel als größter Feind. Er habe sich in dem angegriffenen Haus mit mindestens drei anderen militärischen Verantwortlichen der Hamas zu einer Versammlung aufgehalten, berichtete das israelische Militärradio. Der Angriff habe auf Informationen des Inlandsgeheimdienstes Schin Beth basiert; Verteidigungsminister Amir Perez habe grünes Licht gegeben.

In der Nacht war die israelische Armee erstmals seit ihrem Abzug wieder mit Panzern in das Zentrum des Gazastreifens vorgerückt. Nach Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen kam es dabei zu schweren Kämpfen. Ziel der Offensive es, den Beschuss israelischer Grenzorte zu unterbinden und einen am 28. Juni von militanten Palästinensern verschleppten Soldaten freizubekommen.

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