Angebliche Kritik:Merkel fühlt sich "ausdrücklich" unterstützt

"Völliger Quatsch", "frei erfunden", "absurd": Mit heftigen Dementis wehren sich die Ministerpräsidenten der Union gegen einen Artikel der Leipziger Volkszeitung. Die hatte berichtet, die Länderchefs wollten sich von der Kanzlerin abwenden. Die Regierung widerspricht ebenfalls: Das Verhältnis sei "konstruktiv-kritisch".

Bundesregierung und mehrere Ministerpräsidenten der Union haben einen Zeitungsbericht klar zurückgewiesen, wonach die Länderchefs gemeinsam auf Distanz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gehen wollten.

"Völligen Quatsch" nannte ein Sprecher von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) die angebliche Absprache. Ein Sprecher der baden-württembergischen Landesregierung bezeichnete den Bericht als "frei erfunden und völlig absurd".

Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sagte, die Berichterstattung entbehre "jeder Grundlage".

Kein Interesse am Land?

Auch Vizeregierungssprecher Thomas Steg wies den entsprechenden Artikel der Leipziger Volkszeitung als "unzutreffend" zurück. Doch hielten die kontroversen Debatten in der Union zur Gesundheitspolitik an.

Die Zeitung hatte berichtet, maßgebliche Ministerpräsidenten der Union wollten sich gegen den "Negativ-Einfluss" von Merkel abschotten. CSU-Chef Edmund Stoiber (Bayern) sowie die CDU-Politiker Peter Müller (Saarland), Günther Oettinger (Baden-Württemberg), Christian Wulff (Niedersachsen) und Koch hätten intern angekündigt, eine Politik "der Abschottung gegen Merkel" und die große Koalition zu betreiben.

Die CDU-Chefin konzentriere sich in erster Linie "auf die eigene Machtsicherung", während "ihr das Land egal ist".

Auch die Bundesregierung wies die Darstellung der " Leipziger Volkszeitung" zurück. Die Haltung der Länder sei weiterhin "konstruktiv-kritisch". Die Ministerpräsidenten hätten deutlich gemacht, dass sie sich nicht zurückziehen oder abschotten, sondern einbringen wollten. Es gebe eher die Bereitschaft, sich intensiv an den Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

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