An der Grenze zu Syrien:Türkei stellt illegale Waffenlieferung sicher

Panzerfäuste, Handgranaten, Schusswaffen: Türkische Behörden haben an der Grenze zu Syrien zufällig eine Ladung mit Waffen entdeckt. Ob sie für eine der Bürgerkriegspartien in Syrien bestimmt war, ist unbekannt. Dort haben die Regierungstruppen wieder eine strategisch wichtige Position eingenommen.

Türkische Polizisten haben im Grenzgebiet zum Bürgerkriegsland Syrien eine Lastwagenladung illegalen Waffenmaterials sichergestellt. Unter ihnen seien 1200 Gefechtsköpfe für Raketen sowie Panzerfäuste, Handgranaten und Schusswaffen, berichteten türkische Fernsehsender.

Das Kriegsgerät sei bei der Überprüfung eines Lastwagens in der südlichen Provinz Adana entdeckt worden, in dem die Fahnder eigentlich Drogen vermutet hatten. Der Fahrer wurde festgenommen. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Ankara hat Berichte mehrfach bestritten, wonach Aufständische im benachbarten Syrien von der Türkei mit Waffen versorgt würden.

Wichtiger Vorort eingenommen

In Syrien selbst haben Truppen des Regimes von Baschar al-Assad einen strategisch wichtigen Vorort im Süden von Damaskus eingenommen. In der Vorstadt Al-Sbeineh seien "die letzten Stellungen der Terroristen eliminiert" worden, berichtete das staatliche syrische Fernsehen. Aktivisten zufolge waren die Regimetruppen in den Kämpfen gegen die Aufständischen von Einheiten der libanesischen Hisbollah-Miliz unterstützt worden.

Nach Angaben der Syrischen Menschenrechtsbeobachter war Al-Sbeineh ein Knotenpunkt für die Nachschublinien der Rebellen im gesamten Süden von Damaskus. Die Regimetruppen hatten vor zehn Tagen eine größere Offensive gestartet, um die Aufständischen aus den Vororten von Damaskus zurückzudrängen. Hisbollah-Truppen aus dem Libanon unterstützen sie dabei.

Die Menschenrechtsbeobachter befürchten nun Repressionsmaßnahmen gegen die zivilen Bewohner von Al-Sbeineh. Nach der Einnahme von Rebellengebieten seien auch in der Vergangenheit immer wieder Zivilisten verhaftet, verschleppt und erschossen worden.

© süddeutsche.de/dpa/webe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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