Ampel-Angebot in Hessen:FDP lässt Ypsilanti glatt abblitzen

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SPD-Landeschefin Ypsilanti handelt sich mit ihrem neuen Gesprächsangebot an die FDP noch einen Korb ein. Die FDP bleibt beim kategorischen Nein zur Ampel in Hessen.

Die hessische FDP rückt auch nach dem neuen Gesprächsangebot der SPD nicht von ihrem Nein zu einer Ampelkoalition mit Sozialdemokraten und Grünen ab. Das Angebot der SPD sei "nicht ernst gemeint", sagte FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn im RBB-Inforadio.

Absage an die Ampel: Der hessische FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn. (Foto: Foto: ddp)

Die FDP habe vor der Wahl gesagt, sie sei nicht das Stützrad von Rot-Grün und daran halte sie sich auch nach der Wahl. Die Positionen der SPD und der Liberalen lägen zudem meilenweit auseinander.

Die hessische SPD sei eine "extrem linke Partei." Hahn sprach sich stattdessen erneut für Gespräche über eine so genannte Jamaika-Koalition mit CDU und Grünen aus.

Neues Gesprächsangebot Ypsilantis

Auch FDP-Parteisprecherin Dagmar Döring hält am Nein zur Ampel fest. Sie begründete das mit inhaltlichen Differenzen und der Glaubwürdigkeit der Liberalen.

Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti hatte Hahn am Montag in einem dreiseitigen Brief ihr Angebot für eine Ampelkoalition erneuert. Ypsilanti hatte das Schreiben persönlich an Hahn überreicht. Eine offizielle Antwort der FDP auf dieses Schreiben wird bis spätestens Donnerstag erwartet.

SPD-Fraktionschef Peter Struck setzt dagegen weiter auf die Bildung einer Koalition seiner Partei mit Grünen und FDP in Hessen.

Er gehe davon aus, dass die Bemühungen von SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilsanti "nach wie vor darauf gerichtet sind, zunächst eine Ampelkoalition zustande zu kriegen", sagte Struck am Mittwoch am Rande der Klausur der Koalitionsfraktionsspitzen auf dem Petersberg bei Bonn.

Struck warnt FDP vor "babylonischer Gefangenschaft"

Die FDP dürfe nicht der Wurmfortsatz der CDU bleiben und mit ihr in "babylonischer Gefangenschaft" verharren. Struck bekräftigte, er selbst hielte es für falsch, wenn sich Ypsilanti mit Hilfe der Stimmen der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen ließe.

"Aber wir wissen auch, dass wir es nicht verhindern können, wenn die hessische SPD es auf einem Landesparteitag beschließt", fügte er hinzu. Struck sprach von einer schwierigen Debatte über die Haltung seiner Partei zur Linken.

© dpa/AP/Reuters/maru/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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