Amerikas Irak-Einsatz:Noch länger, noch teurer

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Der designierte Chef-Militärberater von Präsident George W. Bush hat erklärt, dass US-Truppen "noch Jahre" im Irak bleiben müssen. Der Vize-Verteidigungsminister räumte derweil ein, dass der Einsatz noch mehr Geld verschlingen wird.

Bushs künftiger Berater, Michael Mullen, machte sich dafür stark, die US-Truppen noch Jahre im Irak zu belassen. Ein schneller Abzug würde das Land in einen Hexenkessel verwandeln, sagte Michael Mullen.

"Ich glaube, wir werden dort noch jahrelang und nicht monatelang sein." Möglicherweise werde es drei bis vier Jahre dauern, bis die derzeitige Zahl von US-Soldaten im Irak halbiert werden könne.

Der stellvertretende Verteidigungsminister Gordon England räumte zudem vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses ein, dass der Irakkrieg in kommenden Jahr teurer werde als geplant. Die von der Regierung beantragte Summe von knapp 142 Milliarden Dollar werde überschritten.

Das Weiße Haus beantragte beim US-Kongress zusätzlich 5,3 Milliarden Dollar für die Anschaffung neuer Militärfahrzeuge beantragt, die die Soldaten im Irak besser gegen Bomben schützen sollen. Bereits bewilligt sind 5,6 Milliarden Dollar für den Kauf von 6400 minensicheren Fahrzeugen.

Geringste Zahl von getöteten GIs seit Ende 2006

Die US-Demokraten im Senat wollen die amerikanischen Soldaten aus den Irak bis April 2008 abziehen, sind damit aber bislang gescheitert. Zuletzt häuften sich zudem die Stimmen im Lager der Republikaner, die die Irak-Strategie der Regierung - wie auch die Mehrheit der US-Bürger - offen ablehnen.

Der Juli war für die US-Armee im Irak der Monat mit den bislang geringsten Verlusten in diesem Jahr. Offiziellen Angaben zufolge kamen im abgelaufenen Monat 74 US-Militärs ums Leben. Dies ist die geringste Zahl seit November 2006, als 70 Soldaten starben. In den vergangenen Monaten hatten die US-Truppen noch über steigende Opferzahlen berichtet. So war der Mai mit 126 Toten der verlustträchtigste Monat seit zweieinhalb Jahren.

US-Kommandeure begrüßten die aktuelle Entwicklung und sagten, möglicherweise trage die US-Truppenaufstockung im Irak Früchte. Die USA haben in den vergangenen Monaten Zehntausende zusätzliche Soldaten in den Irak beordert. Derzeit haben sie etwa 160.000 Soldaten in dem Land.

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