Aktuelles Lexikon:Präsidentenwahl in Frankreich

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Wie das französische Staatsoberhaupt gewählt wird - und wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist.

Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich sind 44,5 Millionen Franzosen an die Urnen gerufen, um aus zwölf Kandidaten ein neues Staatsoberhaupt zu bestimmen.

Der erste Wahlgang ist für den 22. April angesetzt, der zweite für den 6. Mai. In den meisten der 85.000 Wahllokale findet der Urnengang zwischen 8 und 18 Uhr statt. Ausnahmen sind Großstädte und Ballungszentren: Dort dauert die Abstimmung bis 20 Uhr. Erst bei Schließung dieser Großstadt-Stimmräume dürfen Prognosen zum Wahlausgang veröffentlicht werden.

In derselben Nacht wird üblicherweise das vorläufige Endergebnis verkündet. Die Bekanntgabe des offiziellen Resultats der ersten Runde plant der Verfassungsrat für den 25. April.

Um durch unterschiedliche Zeitzonen bedingte Verzerrungen zu vermeiden, wird die Abstimmung in einigen Überseegebieten jeweils einen Tag vorher abgehalten, also am 21. April und am 5. Mai. Betroffen sind Frankreichs Karibik-Inseln Guadeloupe und Martinique, Französisch-Guyana, Saint-Pierre und Miquelon vor Kanada sowie Französisch-Polynesien. Auch in Botschaften und Konsulaten auf dem amerikanischen Doppelkontinent wird schon einen Tag früher gewählt.

Etwa eine halbe Milliarde Wahlscheine

Die Zahl der potenziellen Wähler ist im Vergleich zur letzten Wahl um 3,3 Millionen gestiegen: 2002 hatten die Wählerverzeichnisse nur knapp 41,2 Millionen Franzosen aufgeführt. Nach den Vorstadt-Krawallen vom Herbst 2005 hatte es zahlreiche Kampagnen gegeben, um vor allem junge Bürger zur Eintragung in die Wählerverzeichnisse zu bewegen. Im Ausland können diesmal bis zu 835.000 Franzosen wählen.

Die Franzosen wählen bisher nur vereinzelt elektronisch. In den normalen Wahlbüros werden die Kandidaten nicht wie in Deutschland angekreuzt. Es gibt statt dessen für jeden der zwölf Kandidaten eigene Wahlzettel, die üblicherweise alle mit in die Kabine genommen werden.

Einer wird dann in einen Umschlag gesteckt und in die Urne geworfen. Deshalb mussten etwa eine halbe Milliarden Wahlscheine gedruckt werden. Weiße Zettel für Wähler, die keinem Kandidaten ihre Stimme geben wollen, gibt es trotz Protesten von Bürgerrechtlern nicht.

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