Aktuelles Lexikon:Haustier

Hund, Katze, Kaninchen: Sie werden in Corona-Zeiten besonders nachgefragt. In den Tierheimen stehen die Käfige leer.

Da man im Deutschen ein Nomen an das andere hängen kann, wenn einem danach ist, existieren Begriffe wie Tanzverbot, Nudelfabrikant und Haustier. Auf das Tierreich bezogen gibt es viele solcher Komposita. Zierfisch, Straßenhund, Honigbiene, Arbeitselefant. Sehr häufig ist in diesem Zusammenhang das Präfix Haus- (Hauskatze, Hausschaf) - ein lexikalischer Beweis dafür, dass Menschen schon sehr früh Tiere hielten, domestizierten und irgendwann auch liebten. Heute leben in Deutschland fast 35 Millionen Haustiere, am beliebtesten ist die Katze, dann kommt der Hund. 4,8 Milliarden Euro wurden 2019 für Heimtierbedarf ausgegeben. Der Hund respektive Wolf gilt aufgrund von Knochenfunden und Genanalysen als erstes domestiziertes Tier, bereits vor 20 000 bis 40 000 Jahren soll er als Jagdgefährte gedient haben, der genaue Zeitrahmen ist jedoch umstritten. Auch Schaf, Ziege, Rind und Schwein zählen als Nahrungs- und Rohstofflieferanten zu den ältesten Haustierarten. Im Lockdown-Jahr 2020 dürften die Motive für Haustierhaltung eher Liebhaberei und Einsamkeit sein; wie der Landesverband Bayern des Deutschen Tierschutzbundes mitteilt, stehen in den Tierheimen Käfige und Zwinger leer. Seit Beginn der Corona-Zeit gebe es eine verstärkte Nachfrage nach Hunden, Katzen oder Kaninchen.

© SZ vom 05.06.2020 / fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: