Aktuelles Lexikon:Die Atombombe

In der Theorie ist es recht einfach, eine Atombombe zu bauen, denn diese Form einer Waffe braucht zum Beispiel keinen Zünder. Anders als im Fall konventioneller Sprengkörper genügt es, eine Mindestmenge ("kritische Masse") spaltbaren Materials - zum Beispiel Uran-235 oder Plutonium-239 - zusammenzupressen.

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Die Atomkerne des Spaltstoffs sind selbst radioaktiv und können sich gegenseitig spalten, was jedesmal ein bisschen Energie freisetzt. Sind genügend Atome zusammengepackt, so kommt es zu einer schnell ablaufenden nuklearen Kettenreaktion - mit den aus Hiroshima und Nagasaki bekannten Folgen.

Über diesen beiden japanischen Städten ließen die amerikanischen Streitkräfte am 6. und 9. August 1945 die ersten und bislang einzigen in einem Krieg verwendeten Kernwaffen detonieren. Vorausgegangen war das in der Weltgeschichte einzigartige, vom US-Militär gesteuerte Forschungsprojekt Manhattan, an dem sich namhafte Physiker beteiligten.

Es muss in einer Milliardstel Sekunde passieren

Davor, im Jahr 1938 hatten die Deutschen Lise Meitner, Otto Hahn und Fritz Strassmann das Prinzip der Kernspaltung entdeckt. Ein Hauptproblem bei der Herstellung einer Atombombe ist die Beschaffung des spaltbaren Materials.

Die andere Schwierigkeit ist die Mechanik innerhalb der Bombe: Die kritische Masse des Spaltmaterials muss innerhalb von etwa einer Milliardstel Sekunde zusammengepresst werden.

© SZ vom 03.02.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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