Ahmadinedschads Reiseplanungen:Besuch an Ground Zero unerwünscht

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Die New Yorker Polizei hat dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad einen Besuch am früheren Standort des World Trade Center verwehrt. Eine offizielle Begründung: Bauarbeiten.

Die USA haben eine Bitte des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad abgelehnt, den Ort der Terroranschläge vom 11. September in New York zu besuchen und dort einen Kranz niederzulegen.

"Das Gelände ist wegen der dort stattfindenden Bauarbeiten für Besucher geschlossen", teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit. Zudem sprächen Sicherheitsbedenken gegen einen Besuch des Politikers am Ort der Zwillingstürme, die bei den Anschlägen vom 11. September 2001 eingestürzt waren. Die Motive des Iraners für seinen Wunsch seien nicht bekannt, erklärte die Polizei.

US-Präsidentschaftskandidaten aus beiden politischen Lagern kritisierten das Ansinnen. Ahmadinedschad weigere sich, dem Terrorismus und der Unterstützung von Extremisten abzuschwören, sagte die Demokratin Hillary Clinton. Deshalb dürfe nicht zugelassen werden, dass er den Ort des schwersten Terroranschlags auf die USA besuche.

Erboster US-Botschafter

Der Republikaner und New Yorker Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani warf ihm vor, Al-Kaida-Anführern Schutz zu bieten und Aufständische im Irak zu unterstützen. "Ahmadinedschad bei einem Besuch von Ground Zero - heiligem Boden für alle US-Bürger - zu helfen, wäre empörend", sagte er.

Auch der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Zalmay Khalilzad, unterstützte die Absage der New Yorker Polizei. Seine Regierung unterstütze nicht den Versuch des iranischen Regimes, die Gedenkstätte in New York für einen medienwirksamen Fototermin zu nutzen.

Die iranische Regierung könne ihre Haltung gegenüber dem Terrorismus demonstrieren, indem sie ihre Unterstützung für die libanesische Hisbollah beende und ihr Programm zur Anreicherung von Uran einstelle, sagte Khalilzad.

Ahmadinedschad will am Sonntag zur diesjährigen Sitzung der UN-Vollversammlung nach New York fliegen. Bei der Planung der Reise bat er den Angaben zufolge die Polizei von New York, den Secret Service und die Hafenbehörde um eine Besucherlaubnis für Ground Zero.

Die Polizei und der Secret Service sind für die Sicherheit bei Besuchen von Staatsoberhäuptern zuständig. Der Hafenbehörde gehört das Gelände des vor sechs Jahren zerstörten World Trade Centers.

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