Afghanistan:Wahlen bis zum September verschoben

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Eigentlich waren die Präsidentschaftswahlen für Juni angesetzt. Die Verschiebung sei nun aber notwendig, damit Präsidentschafts- und Parlamentswahl zur gleichen Zeit stattfinden könnten, erklärte Präsident Hamid Karsai.

Die Wahlen in Afghanistan werden um drei Monate bis zum September verschoben. Den Vereinten Nationen solle so mehr Zeit gegeben werden, damit sie die Präsidenten- und die Parlamentswahl zeitgleich organisieren könnten, teilte der afghanische Präsident Hamid Karsai am Sonntag in Kabul mit.

Die Parlamentswahl war ursprünglich für Juni angesetzt. Karsai sagte weiter, die UN habe ihm zwar versichert, die Wahl des Präsidenten könne bereits im Juni stattfinden, die allgemeinen Wahlen könne man aber bis dahin nicht vorbereiten. Karsai fügte hinzu, er befürworte es, die Abstimmungen parallel abzuhalten. Der UN- Sondergesandte für Afghanistan Jean Arnault begrüßte Karsais Beschluss, die Wahlen zu verschieben.

Die Ankündigung erfolgte vor der Afghanistan-Konferenz in der kommenden Woche in Berlin. Bei dem internationalen Gebertreffen will die afghanische Übergangsregierung einen Siebenjahresplan zum Aufbau des Landes vorlegen.

Er sieht Auslandshilfen in Höhe von 27,6 Milliarden Dollar (22,7 Milliarden Euro) vor. Der afghanische Finanzminister Ashraf Ghani bat in einem dpa-Gespräch in Kabul eindringlich um neue Hilfe für sein bitterarmes Land.

Bei der Konferenz in Berlin gilt die höchste Sicherheitsstufe. Rund 1500 Polizisten und bis zu 400 Spezialkräfte des Bundeskriminalamtes werden im Einsatz sein. Insgesamt werden mehr als 2600 nationale und internationale Sicherheitskräfte die Politiker am Mittwoch und Donnerstag rund um das Tagungshotel Intercontinental schützen.

Besonders hohe Sicherheitsstufen gelten für Karsai und US- Außenminister Colin Powell. Bundeskanzler Gerhard Schröder wird die dritte Afghanistan-Konferenz am Mittwochvormittag eröffnen. Die erste Tagung hatte Ende 2001 auf dem Bonner Petersberg stattgefunden. Die Zweite fand ein Jahr später ebenfalls dort statt.

Der UN-Sicherheitsrat rief indes dazu auf, die Wählerregistrierung in Afghanistan zu beschleunigen. Bislang sind dort nur gut 1,5 Millionen von insgesamt mehr als 10 Millionen Wahlberechtigten registriert. In einer am Freitagabend einstimmig verabschiedeten Resolution verlängerte der Sicherheitsrat das Mandat der UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) bis zum 27. März 2005.

USA entsendet weitere 2000 Marineinfanteristen

Die US-Streitkräfte gaben am Samstag in Kabul bekannt, dass die USA rund 2000 Marineinfanteristen nach Afghanistan entsenden wollen.

Sie sollen die dort bereits stationierten 13.500 Soldaten der Anti- Terror-Koalition - davon 11 500 aus den USA - bei der Suche nach mutmaßlichen Al-Qaida- und Taliban-Kämpfern unterstützen.

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