Afghanistan:Taliban: Freilassung weiterer Geiseln nur gegen Zugeständnisse

Lesezeit: 1 min

Die Taliban werden keine weiteren südkoreanischen Geiseln mehr freilassen, wenn ihre Forderung nach einem Gefangenentausch nicht erfüllt wird.

Die Taliban werden keine weiteren südkoreanischen Geiseln mehr freilassen, wenn ihre Forderung nach einem Gefangenentausch nicht erfüllt wird. Taliban-Sprecher Kari Jussif Ahmadi sagte der dpa: "Solange sie (die Regierung) unsere Gefangenen nicht freilässt, werden wir die restlichen Gefangenen nicht freilassen."

Zuvor hatten die Aufständischen zwei kranke Frauen aus der Gruppe der Geiseln dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Sie halten noch immer 19 Südokoreaner fest.

Die Taliban fordern die Entlassung von acht radikal-islamischen Gesinnungsgenossen aus der Haft, was die Regierung in Kabul bislang ablehnt. Ahmadi sagte, die nach Angaben der Aufständischen bedingungslose Freilassung der beiden Südkoreanerinnen sei vom Führungsrat der Taliban entschieden worden.

Krisenstab weiterhin aktiv

Nach einem neuen Lebenszeichen des seit etwa einem Monat in Afghanistan entführten Deutschen hat das Auswärtige Amt bekräftigt, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um den 62-Jährigen freizubekommen.

"Wir haben Medienberichte über Kontakte mit dem Entführten zur Kenntnis genommen", sagte die stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts, Julia Groß, am Montag auf Nachfrage. Der Krisenstab setze seine Bemühungen für eine Freilassung des Ingenieurs mit aller Kraft fort, betonte die Sprecherin.

Zuvor hatte der Korrespondent des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira berichtet, telefonisch Kontakt mit dem 62-jährigen Rudolf B. hergestellt zu haben. Der Deutsche habe an die Regierungen in Berlin und Kabul appelliert, sich ernsthaft für seine Freilassung einzusetzen. Die Entführer fordern den Abzug der mehr als 3000 Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan.

Unterdessen kursieren Gerüchte über eine Entführung in Iran. Demnach sei ein belgisches Touristenpaar von einem "Banditen" verschleppt worden, berichtete die Polizei. Der Kriminelle verlange die Freilassung seines Bruders aus dem Gefängnis, sagte der Polizeichef der südöstlichen Stadt Bam nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Fars.

Die belgische Botschaft in Teheran bemühte sich, die Vermissten zu identifizieren. Das Gebiet, in dem die beiden verschwanden, gilt als sehr gefährlich.

© dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: