Afghanistan:Fall des entführten Journalisten geklärt

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Die Verwirrung um einen in Ostafghanistan verschleppten und wieder freigelassenen Journalisten löst sich auf. Der Mann stammt aus Dänemark. Zuvor war vermutet worden, der Deutsche Christoph Reuter sei entführt worden. Die Stern-Redaktion hat Kontakt zu Reuter - per SMS.

Ene Sprecherin des Magazins teilte in Hamburg mit, dass die Redaktion per SMS Kontakt mit Reuter habe. Demnach befand er sich auf einer privaten Reise durch Afghanistan, auf der er zeitweise nicht erreichbar war.

Reuter habe geschrieben: "Ich war nie entführt. Sitze friedlich im Garten." Er sei auch nie im ostafghanischen Watapur gewesen. Von dort hatte es am Mittwoch geheißen, ein deutscher Journalist sei verschleppt, dann aber wieder freigelassen worden. Reuter war laut Stern im Urlaub nach Afghanistan gereist.

Bei dem wieder freigelassenen Journalisten handelt es sich nach Angaben der Provinzregierung Kunars um einen Dänen afghanischer Abstammung. Dies teilte der Sprecher der Provinzregierung, Ahmad Mukhar Ajmal, mit. Der Gouverneur Kunars, Shalezai Dedar, hatte zunächst von einer deutschen Geisel gesprochen.

Auch das Auswärtige Amt hatte die aus Kabul gemeldete Freilassung von Reuter nie bestätigt. Sprecher Martin Jäger sagte in einer Zwischenbilanz des Krisenstabes, die Nachrichtenlage sei widersprüchlich und teilweise beunruhigend.

Unklarheit um südkoreanische Geiseln

Südkoreaner Im Fall der 23 in Afghanistan entführten Südkoreaner sind nach Medienberichten acht Geiseln wieder frei. Die Südkoreaner würden zurzeit an einen sicheren Ort gebracht, berichtete am Mittwoch die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungsbeamte in Seoul. Die Regierung soll Lösegeld an die Geiselnehmer gezahlt haben.

Zuvor hatten ein Sprecher der radikal-islamischen Taliban erklärt, ein Mann sei ermordet worden. "Wir haben heute einen Südkoreaner getötet, weil die (afghanische) Regierung in ihren Verhandlungen nicht ehrlich ist", sagte der Taliban-Sprecher Jussuf Ahmadi der Nachrichtenagentur AFP.

Die islamistischen Rebellen halten in der Provinz Ghasni seit vergangenem Donnerstag 23 Südkoreaner, unter ihnen 18 Frauen, fest, die sich als christliche Missionare und Entwicklungshelfer in Afghanistan aufhielten. Zur Beilegung der Geiselkrise hatten sie als ersten Schritt die Freilassung von acht ihrer Kämpfer im Gegenzug zur Auslieferung von ebenso vielen südkoreanischen Geiseln gefordert.

© dpa/AP/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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