Afghanistan-Einsatz:SPD-Linke: Deutschland soll aus Terroristenjagd aussteigen

Wiederaufbau ja, Terroristenjagd nein: Nach dem Anschlag von Kabul fordert der linke Flügel der SPD den Rückzug der Bundeswehr aus dem US-geführten Anti-Terror-Einsatz "Operation Enduring Freedom".

Nach dem Anschlag von Kabul hat der linke Flügel der SPD erneut den Rückzug der Bundeswehr aus dem US-geführten Anti-Terror-Einsatz "Operation Enduring Freedom" (OEF) gefordert. Deutschland sollte sich darauf beschränken, beim Wiederaufbau Afghanistans zu helfen, sagte der Vorsitzende der Parlamentarischen Linken der SPD im Bundestag, Ernst-Dieter Rossmann, im RBB-Inforadio.

Ziel von "Enduring Freedom" sei es gewesen, Terroristen zu bekämpfen. "Das kann ich sechs Jahre nach dem 11. September 2001 nicht mehr in der Form erkennen, deshalb sollten wir uns auf ISAF konzentrieren", sagte Rossmann mit Blick auf die von der Nato geführte Internationale Schutztruppe, an der die Bundeswehr ebenfalls beteiligt ist.

Weiter Hilfe zur Selbsthilfe

Weiterhin helfen will der linke SPD-Flügel beim Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte. "Vertretbar halte ich, dass wir Hilfe zur Selbsthilfe für eine begrenzte Zeit so geben, dass in Afghanistan eine dortige Regierung einen Mindestrahmen an staatlicher Ordnung und Sicherheit gewährleisten kann", sagte Rossmann im RBB-Inforadio.

Es gelte, die Verankerung der radikalislamischen Taliban in der Bevölkerung zu schwächen, "das heißt, einen vernünftigen Aufbau so zu machen, dass dort die Ordnungskräfte, die Polizei, die afghanische Armee selber die Taliban bekämpfen kann, indem man den zivilen Aufbau deutlich stärkt." Bei dem Anschlag am Mittwoch waren drei deutsche Polizeibeamte getötet worden.

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