Botswana:Sex ist Privatsache

Ein Gericht in Botswana hat das Verbot gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen als verfassungswidrig eingestuft. Das Strafgesetzbuch in dem afrikanischen Land sah dafür bislang bis zu sieben Jahre Haft vor. Das Gesetz stammte aus der Zeit der britischen Kolonialherrschaft und wurde kaum angewendet. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte am Dienstag, das Urteil sende ein starkes Signal, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung belästigt, diskriminiert oder kriminalisiert werden dürfe. Die Organisation für Lesben, Schwule und Bisexuelle in Botswana begrüßte das Urteil. Das Gericht argumentierte, dass freiwillige sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen Privatsache seien und kein Thema für den Gesetzgeber. Homosexuelle Handlungen sind immer noch in zahlreichen Ländern Afrikas illegal.

© SZ vom 12.06.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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