Zugunglück in Pakistan:"Es ist ein schrecklicher Anblick"

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Beim Zusammenprall dreier Personenzüge sind rund 1000 Menschen verletzt worden, die Zahl der Toten steigt stetig. Durch die Wucht des Zusammenpralls wurden offenbar viele Opfer bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

"Wir haben Informationen über 200 bis 300 Tote", sagte Polizeioffizier Rana Nasrullah dem Fernsehsender PTV. Etwa 1000 weitere Menschen wurden laut Polizei verletzt. Der örtliche Polizeichef Agha Mohammed Tahir sagte, bislang gebe es mindestens 125 Tote und tausend Verletzte. Er sprach von einer"grauenhaften Situation".

Rettungskräfte befreiten minütlich Verletzte aus den Trümmern, die Opfer wurden in umliegende Kliniken gebracht. An der Unglücksstelle lägen Körperteile, Glassplitter und Metallfetzen verstreut, sagte Tahir. Die Helfer müssten teilweise die Waggons aufschneiden, um die Verletzten zu erreichen. "Es waren viele Menschen darin (in den Zügen), und es gibt eine Menge Opfer", sagte Tahir.

Musharraf schließt Sabotage aus

Bahnbeamte am Ort sagten, viele der Toten seien durch die Wucht des Zusammenpralls bis zur Unkenntlichkeit entstellt worden. "Es ist ein schrecklicher Anblick dort draußen. Um die Gleise herum sind Blut, persönliche Gegenstände der Passagiere und Zugteile verstreut." Der Nachrichtensender Geo TV berichtete, überall auf dem Bahnhof lägen Leichen.

Das Unglück ereignete sich am frühen Morgen gegen 4 Uhr Ortszeit auf einer der meistbefahrenen Strecken des Landes. Die Verbindung ist die Hauptbahnachse zwischen den beiden größten pakistanischen Städten Karachi und Lahore. Der aus Lahore kommende Karachi-Express fuhr zunächst in den im Bahnhof von Sarhad wartenden Quetta-Express.

Durch den Aufprall wurden nach Durranis Worten Waggons aus den Schienen und auf das Nachbargleis geworfen. Dort raste der Tez Gam Express in sie hinein. Laut dem privaten Fernsehsender GEO wurden 17 Waggons vollkommen zerstört.

Präsident Pervez Musharraf schloss unterdessen Sabotage als Unglücksgrund aus. Es handele sich um einen Unfall, sagte der sichtlich betroffene Präsident.

Bahnchef Abdul Wahab Awan sagte, der Zugführer des Karachi-Expresses habe ein rotes Stopp-Signal nicht beachtet. Statt zu stoppen, sei er weitergefahren. Der Unglückort Ghotki liegt rund 400 Kilometer nordöstlich von Karachi.

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