Zeitumstellung:Chronologischer Sommeranfang

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Nicht vergessen: Der Winter ist vorbei. Zumindest auf den Uhren. Die Sommerzeit hat begonnen, deswegen jetzt schnell umstellen.

Viele öffentliche Uhren wurden in der Nacht eine Stunde vorgestellt, die meisten Privatleute holen das im Lauf des Tages nach. Grundlage für die Zeitumstellung ist eine EU-weite Regelung, wonach die Sommerzeit in allen Mitgliedstaaten jeweils am letzten Sonntag im März beginnt und am letzten Sonntag im Oktober um 03.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) endet.

Von zwei auf drei... (Foto: Foto: AP)

Dann werden die Uhren von 03.00 Uhr auf 02.00 Uhr zurückgedreht. Dies ist in diesem Jahr am 29. Oktober der Fall. Sinn der Sommerzeit ist laut Paragraf 3 des Deutschen Zeitgesetzes die "bessere Ausnutzung der Tageshelligkeit".

Das Schlafdefizit von einer Stunde bleibt nach Ansicht von Experten für den Menschen nicht ohne Folgen: Bei der Umstellung gerät der Biorhythmus durcheinander, wie die Techniker Krankenkasse erklärte. Besonders Babys und Kleinkinder hätten darunter zu leiden. Schlafstörungen und Appetitlosigkeit könnten die Folge sein.

Mit wenig Aufwand seien die Beschwerden für die meisten Menschen aber zu vermeiden: Wer kann, schläft die ersten Tage nach der Zeitumstellung eine Stunde länger als sonst. Außerdem sollten diejenigen, die normalerweise Mittagsschlaf halten, eine Woche lang darauf verzichten Der Auto Club Europa (ACE) warnt darüber hinaus vor Aussetzern hinterm Steuer.

Erfahrungsgemäß kommt es unmittelbar im Anschluss an die Zeitumstellung vermehrt zu Verkehrsunfällen, wie der Auto Club mitteilte. Wegen des Schlafmangels komme es zu Konzentrationsschwierigkeiten. Schon bei ersten Anzeichen von Schlaffheit sollten Pausen eingelegt werden. Bewegung an der frischen Luft und vitaminreiche Nahrung bringe den Kreislauf wieder auf Touren, hieß es.

Nach Einschätzung von Jägern und ADAC bringt die Umstellung auch eine erhöhte Gefahr von Wildunfällen mit sich. Mehrere Wochen lang falle der Berufsverkehr in die Morgendämmerung, erklärten ADAC und Deutscher Jagdschutz-Verband (DJV) am Freitag in Köln. "Wildtiere kennen weder Sommerzeit noch Verkehrsregeln", sagte DJV-Präsident Jochen Borchert.

"Beim ersten Tageslicht ziehen sie auf angestammten Wildwechseln vom Wald auf Wiesen oder Felder und laufen dabei spontan über Straßen." Die unfallträchtigsten Tageszeiten im Frühjahr lägen zwischen 05.00 und 08.00 Uhr sowie zwischen 17.00 und 22.00 Uhr, erläuterte der DJV. Autofahrer sollten vor allem in waldreichen Gebieten die Geschwindigkeit anpassen und Wildwechsel-Schilder beachten. Zu viele Autofahrer unterschätzten die Gefahr, erklärte ADAC-Präsident Peter Meyer.

Im Ernstfall sollten Autofahrer die Fahrtrichtung beibehalten, abbremsen und hupen. Der ADAC warnte vor riskanten Ausweichmanövern. Hierbei sei die Gefahr groß, in den Gegenverkehr zu geraten oder auf einen Baum zu prallen. Ratschläge zum richtigen Verhalten bei Wildwechsel bietet eine Broschüre "Besser langsam als Wild" von DJV, ADAC und Deutschem Verkehrssicherheitsrat. Sie kann im Internet bestellt werden.

© sueddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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