"Wunder von Hudson":Vogelreste in beiden Triebwerken

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An der New Yorker Unglücksmaschine haben Experten organische Reste von Vögeln gefunden. Im Internet ist das Gesprächsprotokoll zwischen Cockpit und Tower nun frei zugänglich.

Jetzt steht es fest: In beiden Triebwerken der Unglücksmaschine vom Hudson River in New York waren Vogelreste. Das fanden Experten der US-Flugsicherheitsbehörde heraus.

Das geborgene Wrack der Unglücksmaschine. (Foto: Foto: AP)

In einem Speziallabor in Washington solle nun untersucht werden, um welche Vogelart es sich handelte, teilte die Behörde mit. Damit erhärtet sich der Verdacht, dass Vögel die Ursache für den Ausfall der Triebwerke mit der anschließenden spektakuläre Notlandung des voll besetzten Flugzeuges waren. Bei der als "Wunder vom Hudson" gelobten Aktion vor drei Wochen wurden alle 155 Menschen an Bord gerettet.

Der Pilot des Airbus A320 hatte kurz nach dem Start einen "doppelten Vogelschlag" gemeldet, unmittelbar danach fielen die Triebwerke aus. Der Flugschreiber habe bis zu diesem Zeitpunkt keine Störungen der Motoren gezeigt, erklärte die Flugsicherheitsbehörde. Ein Aussetzer, der zwei Tage vor der Notlandung am rechten Triebwerk auftrat, hat den Untersuchungen zufolge offenbar nichts mit dem Unglück zu tun.

Der kurzzeitige Ausfall der Maschine sei durch einen falschen Temperatursensor ausgelöst worden, berichteten die Ermittler. Das Gerät sei damals jedoch vorschriftsmäßig ausgetauscht worden, die Maschine habe sich bei anschließenden Tests als völlig in Ordnung erwiesen.

Das linke Triebwerk war beim Aufprall auf dem Wasser abgerissen und konnte erst nach Tagen in einer aufwendigen Aktion aus dem Fluss geborgen werden. Im rechten Motor hatten die Experten schon kurz nach Beginn der Untersuchungen "organisches Material" gefunden, das aber erst jetzt eindeutig Vögeln zugeordnet wurde. Insgesamt werden die Ermittlungen nach Einschätzung der Behörden bis zu eineinhalb Jahre dauern.

Das Bordpersonal hatte die 150 Passagiere innerhalb weniger Minuten nach der Notlandung aus der Maschine im Wasser treibenden Maschine holen können, Rettungsboote und eine vorbeifahrende Fähre nahmen sie auf.

Im Internet findet sich nun das Protokoll des Gesprächs, das zwischen Cockpit und Tower stattfand. Auf der Webseite der New York Times ist das Gespräch sogar zu hören.

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