Wirbelsturm-Warnungen:Wilma ist "extrem gefährlich"

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Der stärkste jemals registrierte Hurrikan bewegt sich auf Honduras und die Cayman-Inseln zu. Florida soll es nach dem Wochenende treffen. Die Vorbereitungen laufen.

Der Hurrikan befindet sich im Moment rund 590 Kilometer südöstlich der mexikanischen Küste und 270 Kilometer südlich der Cayman-Inseln. Nach Berechnungen der US-Marine in Norfolk wird "Wilma" zuerst den Golf von Mexiko erreichen und dort vielleicht etwas an Stärke verlieren. Dann soll der Wirbelsturm in Richtung Südflorida abdrehen, wo er nach dem Wochenende erwartet wird.

Vorräte kaufen bevor "Wilma" kommt: Florida bereitet sich vor. (Foto: Foto: AP)

Der stärkste jemals registrierte Sturm über dem Atlantik war innerhalb weniger Stunden von Tropensturm zum Hurrikan der Stufe fünf heraufgestuft worden. Die Meteorologen des Hurrikanzentrums in Miami ordneten den Wirbelsturm in ihrem jüngsten Bericht als "extrem gefährlich" ein.

"Warum Wir?"

Jeb Bush, der Gouverneur von Florida und Bruder von US-Präsident George W. Bush, verbarg nicht seine Niedergeschlagenheit angesichts der drohenden Gefahr einer neuerlichen Katastrophe. "Warum wir?", fragte er. "Wie kann ein Sturm eine scharfe Wende von 90 Grad vollziehen?" Florida wurde dieses Jahr bereits von den Hurrikanen "Dennis" und "Katrina" heimgesucht. Allein durch "Katrina", der die Stufe vier hatte, als er am 29. August auf Floridas Küste traf, kamen in den USA mehr als 1200 Menschen ums Leben.

In Honduras, Jamaika, Kuba und Nicaragua brachte "Wilma" bereits heftigen Regen. Die Behörden in Honduras und Nicaragua riefen den Alarmzustand aus. Mittelamerika leidet noch unter den Folgen des Hurrikans "Stan", der Anfang Oktober Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst hatte. Dabei waren rund 800 Menschen ums Leben gekommen, die meisten von ihnen in Guatemala.

Auf den Cayman-Inseln riefen die Behörden die Unternehmen auf, ihre Mitarbeiter früher nach Hause zu schicken, damit sie sich auf den Sturm vorbereiten können. Die Schulen blieben am Mittwoch geschlossen.

US-Golfküste wird wahrscheinlich verschont

Die Behörden des Bezirks Monroe auf den Florida Keys riefen Touristen auf, das Gebiet zu verlassen. Die Bewohner deckten sich mit Wasservorräten und Lebensmittelkonserven ein. "Die Leute haben ihre Lektion gelernt und wissen nun besser, wie man sich vorbereitet", sagte die 48-jährige Andrea Yerger aus Port Charlotte.

Nach bisherigen Berechnungen könnte "Wilma" bei Punta Gorda auf die Südwestküste von Florida treffen. Immerhin dürfte der Hurrikan die US-Golfküste verschonen, die sich noch von den Stürmen "Katrina" und "Rita" erholt. Dass "Wilma" Kurs auf Louisiana oder Mississippi nehme, sei derzeit nicht abzusehen, sagte Max Mayfield vom Nationalen Hurrikan-Zentrum.

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