Wetterdienst warnt:Tornadogefahr im Osten

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Über Deutschland entladen sich weiter heftige Unwetter mit Sturmböen, Starkregen und Hagel. Im Osten und Südosten sind am Freitag sogar Tornados möglich.

Am Donnerstagmorgen riss starker Regen in Schwaben Autos weg und unterspülte Straßen. In der Pfalz fielen örtlich mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Für den Tagesverlauf sagte der Deutsche Wetterdienst weitere Gewitter mit Starkregen und Hagel im Süden und Westen voraus.

Unwetter in Rheinland-Pfalz am Mittwoch: Ein Blitz erleuchtet den Himmel über der Theodor-Heuss-Brücke in Mainz. (Foto: Foto: dpa)

In der Nacht zum Donnerstag kam es vor allem in Rheinland-Pfalz, im südlichen Hessen, in Schwaben und in Nordbayern zu heftigen Gewittern mit starken Regenfällen. Im Metzingen am Rand der Schwäbischen Alb wurden mehrere Straßen unterspült. Gas- und Wasserleitungen wurden freigelegt und Autos mitgerissen, wie die Reutlinger Polizei mitteilte. Stark betroffen war auch Rheinland-Pfalz, wo es bei witterungsbedingten Unfällen sechs Verletzte gab.

Bei Kaiserslautern kamen vier Menschen zu Schaden, als ihr Auto nach heftigem Regen von der Straße abkam, eine Böschung hochrutschte und gegen eine Wand prallte. In Bad Sobernheim bei Mainz schlug am Mittwochabend ein Blitz in einen Baum, der dann auf eine Stromleitung stürzte.

In mehreren Gemeinden kam es zu Stromausfällen, die teilweise bis in die Morgenstunden andauerten.

Im Osten und Südosten "Superzellen" möglich

Am (morgigen) Freitag ist es in der Westhälfte Deutschlands stark bewölkt, es kommt zu Schauern und teils heftigen Gewittern. Im Tagesverlauf breiten sich Schauer und Gewitter allmählich auch auf den Osten aus, hier kommt es teilweise zu unwetterartigem Starkregen und Hagel. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 25 Grad in der Eifel und 34 Grad in der Lausitz. Im Osten und Südosten können sogar Tornados entstehen. Die extrem hohen Temperaturunterschiede ermöglichten sogenannte Superzellen mit extrem hohen Windgeschwindigkeiten, sagte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst der AP.

"Von Westen her rückt eine Kaltfront heran, während von Brandenburg über Sachsen bis Bayern noch Temperaturen bis 34 Grad herrschen", sagte der Experte. In diesem Bereich könnten die Gewitter "geradezu explodieren". Ein Tornado entsteht bei extremen Temperaturunterschieden in der Luft, die kräftige Druckunterschiede erzeugen.

Am Rand eines Tornado-Rüssels werden Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern erreicht. Tornados hinterlassen oft einen Streifen der Verwüstung mit mehreren Kilometern Länge.

Am Wochenende ziehen die Gewitter ab

In der Nacht zum Samstag kommt es im Osten und in Bayern noch zu teils heftigen Gewittern. Am Alpenrand gehen die Gewitter in Regen über, der bis zum Morgen anhält. Am Samstag ziehen der Regen und letzte Gewitter rasch nach Osten ab, am Alpenrand kann es noch bis zum Abend schauern.

Ab dem Mittag kommen im Westen und Nordwesten Deutschlands Schauer auf. Ansonsten wechseln Sonne und Wolken und es bleibt meist trocken. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte zwischen 23 Grad im Nordwesten und 29 Grad im Osten. Am Sonntag wechseln etwas Sonnenschein und viele Wolken einander ab. Es kommt zu Schauern und einzelnen Gewittern. Die Temperaturen steigen auf Werte zwischen 21 Grad im Nordwesten und 27 Grad im Südosten und Osten.

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