Wetter:Schneechaos in Deutschland

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Tief "Thorsten" schickt frostige Temperaturen und zum Teil starke Schneefälle übers Land: Von den Küsten bis zu den Alpen sind die Straßen glatt und die Räum- und Rettungsfahrzeuge im Dauereinsatz.

Der Wintereinbruch in der Nacht zu Freitag hat ein Verkehrschaos auf zahlreichen Straßen verursacht. Besonders betroffen waren Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Schneechaos auf deutschen Straßen. (Foto: Foto: dpa)

Auch in Nordrhein-Westfalen und Bayern meldete die Polizei zahlreiche Unfälle auf schneebedeckten Straßen. Der Frankfurter Flughafen musste zahlreiche Flüge absagen. Im Raum Aachen fiel in einigen Gemeinden der Strom aus. Auch in der Schweiz sorgte Schnee für chaotische Zustände.

Auf hessischen Autobahnen brach der Verkehr zeitweise komplett zusammen. Zum Teil kilometerlange Staus gab es auf der A4, der A5 und der A7. Liegengebliebene Lastwagen standen quer und blockierten den kompletten Verkehr. Zum Teil saßen Autofahrer acht bis neun Stunden lang fest, wie eine Sprecherin der Autobahnpolizei sagte.

Auf der A5 in der Nähe des hessischen Ortes Alsfeld starb ein Mann bei der Kollision eines Lieferwagens mit einem Lkw. Zwei Menschen wurden schwer verletzt. Die Strecke war in der Nacht über zwei Stunden voll gesperrt.

Bergungs- und Aufräumarbeiten wurden durch den Schneefall behindert. An der Unfallstelle herrschten nach Polizeiangaben "chaotische Zustände", weil die Straßen durch quer stehende Wagen blockiert waren. Die Verletzten mussten mit Feuerwehrwagen zu den Rettungssanitätern gebracht werden.

Ein Schwerstverletzter wurde unter Reanimationsbedingungen ohne Notarzt nach Alsfeld ins Krankenhaus gebracht.

Tee und Decken vom Roten Kreuz

Die Polizei in Gießen berichtete von 14 Unfällen auf der A5 in Richtung Norden, dabei blieb es bei Blechschäden. Wegen liegen gebliebener Lkws ging auf der Autobahn den Angaben zufolge aber zeitweise nichts mehr, erst im Laufe des Vormittags entspannte sich die Lage etwas. Helfer vom Deutschen Roten Kreuz verteilten Tee und Decken an die Wartenden.

Auch das Technische Hilfswerk befand sich im Dauereinsatz, räumte Schnee weg und machte liegen gebliebene Lkw flott, wie die Polizei berichtete.

Viele Fahrzeuge waren ohne Winterreifen unterwegs, was die Situation weiter erschwerte. Denn wenn ein Auto mit glatten Reifen erst einmal zum Stehen komme, könne es im Schnee womöglich nicht mehr anfahren, erklärte ein Polizeisprecher. Das betreffe vor allem Lkw, bei Steigungen aber auch Pkw.

In Baden-Württemberg blieb das große Chaos aus, wie ein Sprecher des Lagezentrums beim Stuttgarter Innenministerium erklärte. Auf den Autobahnen sorgten vor allem querstehende Lastwagen für Behinderungen.

Auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald verursachte eine geschlossene Schneedecke gefährliche Straßenverhältnisse. Auch in den Höhenlagen des Odenwaldes und des Main-Tauber-Kreises bot sich eine ähnliches Bild auf den Straßen.

Der Deutsche Wetterdienst sagte weitere Schneefälle voraus und warnte vor Schneeverwehungen vor allem in höheren Lagen.

Flüge in Frankfurt abgesagt

Den Wintereinbruch bekam auch der Frankfurter Flughafen zu spüren. Über den ganzen Tag hinweg seien 65 Flüge annulliert worden, davon jedoch 22 als Folge des Generalstreiks in Italien, erklärte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport.

Am Morgen hätten Maschinen enteist werden müssen, der Winterdienst sei im Einsatz gewesen. Dadurch habe es auch Verspätungen gegeben. In Teilen des Landes fiel vorübergehend der Strom aus.

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