Wetter in Deutschland:Spiegelglatte Rutschpartie

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Blitzeis - und Deutschland gerät aus dem Tritt: Regen hat die eiskalten Böden in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Der Flugverkehr in Berlin-Tegel musste vorübergehend sogar eingestellt werden.

Regen trifft auf eiskalte Böden: Von Westen kommender Regen hat Brandenburg und Berlin am Donnerstagmorgen Glatteis beschert - das hat Deutschland zeitweise lahm gelegt und zu zahlreichen Unfällen geführt.

Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt - nach Regen verwandelte sich der Asphalt in Leipzig in Blitzeis, Radfahrer mussten schieben, Autofahrer rutschten. Überfrierender Regen hat den Straßenverkehr in weiten Teilen Deutschlands am Donnerstagmorgen lahmgelegt. (Foto: dpa)

Der Deutsche Wetterdienst in Potsdam hatte bereis am frühen Morgen vor gefährlichem Glatteis in Berlin und Brandenburg gewarnt. Es gebe Regen, der im Laufe des Vormittags die gesamte Region erfassen soll. Das Wasser friert auf den kalten Böden sofort und sorgt damit für gefährliche Glätte; steigende Temperaturen von bis zu drei Grad plus würden dann aber später wieder für Entspannung sorgen.

Nach plötzlichem Eisregen in Berlin ist der Flugverkehr in Tegel vorübergehend eingestellt worden. Es gebe momentan weder Starts noch Landungen, die Flüge könnten aber binnen weniger Minuten wieder freigegeben werden, sagte ein Flughafensprecher der Nachrichtenagentur dpa. Auf den Start- und Landebahnen sei ein Enteisungsmittel gestreut worden, nun müsse abgewartet werden, bis das Granulat wirke. Passagiere sollten weiterhin zum Flughafen fahren, da jederzeit der Verkehr wieder fortgesetzt werden könne, sagte der Sprecher.

Betroffene Straßen waren vor allem die A24, aber auch die A9 und die B2. Den Westen Brandenburgs traf es besonders hat: Seit Mitternacht gab es im Westen Brandenburgs 60 Unfälle, davon vier mit Verletzten. Binnen einer halben Stunde registrierte die Polizei in Potsdam elf Unfälle, die allerdings nur zu Blechschäden führten.

Spiegelglatt war es vor allem in der Prignitz und im Havelland. Schulkinder konnten sich freuen: Wegen der Glätte fuhren im Nordwesten Brandenburgs die Schulbusse nicht.

Auch In weiten Teilen Niedersachsens und Bremens behindern Eisregen und Schneeverwehungen den Verkehr. In den Landkreisen Oldenburg und Osnabrück kam es durch gefrierenden Regen zu mehreren kleineren Unfällen. Es blieb bei Blechschäden ohne Verletzte, sagte ein Polizeisprecher.

Schulfrei, weil keine Busse fahren

In den Landkreisen Goslar, Aurich, Wittmund, Peine, Salzgitter und Wolfenbüttel behinderten Schneeverwehungen den Verkehr, die meisten Nebenstraßen waren zum Teil unpassierbar. Das Autobahndreieck Bad Harzburg musste sogar vorübergehend gesperrt werden.

Auch an vielen Schulen in Niedersachsen fällt der Unterricht aus. Nach Angaben der Polizei sind die Landkreise Ammerland, Aurich, Cloppenburg, Friesland, Leer, Osterholz-Scharmbeck und Rotenburg betroffen. In der Stadt Wilhelmshaven findet kein Unterricht an allgemeinbildenden Schulen statt. Ein Polizeisprecher sagte, dass der Transport der Kinder für die Eltern bei solchen Witterungsbedingungen unzumutbar sei.

Auch der öffentliche Nahverkehr in Niedersachsen war von dem extremen Wetter betroffen. In Landkreisen Schaumburg und Celle, sowie in der Stadt Celle und im südlichen Hannover wurde der Busverkehr bis auf weiteres eingestellt.

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