Wegen Betrugs:Ex-Nationaltorhüter zu Geldstrafe verurteilt

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Eike Immel, früherer Torwart der Fußball-Nationalmannschaft, ist wegen Betrugs verurteilt worden. Er hat einen Rentner um 15.000 Euro geprellt.

Der ehemalige Torhüter der deutschen Fußball- Nationalmannschaft, Eike Immel (47), ist wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 5200 Euro verurteilt worden. Das Urteil über 130 Tagessätze à 40 Euro sei rechtskräftig, sagte Richter Joachim Filmer vom Amtsgericht Kirchhain bei Marburg am Dienstag.

Eike Immel erschien nicht selbst vor Gericht. (Foto: Foto: ddp)

Immel, der im April 2008 am Amtsgericht Dortmund Privatinsolvenz angemeldet hatte, erschien selbst nicht zum Prozess und ließ sich von seinem Verteidiger vertreten.

Laut Urteil hatte sich Immel im Juni 2004 von einem langjährigen Bekannten aus seinem Heimatort 15.000 Euro geliehen, obwohl er wusste, dass er das Geld nicht zurückzahlen kann. Der Rentner erhielt keinen Cent zurück.

Immel soll dem Geschädigten versprochen haben, ihm innerhalb eines Monats neben dem geliehenen Geld auch 100 Prozent Zinsen zu zahlen, was er ebenfalls nicht einhielt.

Das Gericht wertete es als strafmildernd, dass der frühere Fußballprofi bislang nicht vorbestraft ist. "Trotz aller Publicity verdient der Angeklagte eine ganz normale Behandlung wie jeder andere auch", begründete der Richter das Urteil. Zudem sei die ursprünglich vereinbarte Verdopplung des Kredits innerhalb von vier Wochen ohnehin Wucher gewesen.

Damit hat das Gericht den im Mai 2007 verhängten Strafbefehl von 150 Tagessätzen à 100 Euro herabgesetzt, gegen den Immel Widerspruch eingelegt hatte.

Frühere Verhandlungstermine hatte Immel unter anderem wegen seiner Teilnahme am RTL-Dschungelcamp in Australien verpasst. Berichten zufolge wollte sich der Europameister von 1980 damit eine dringend notwendige Hüftoperation finanzieren.

Der 47-Jährige zählte jahrelang zu den besten deutschen Torhütern. Zwischen 1980 und 1988 stand er 19-mal im Tor der Nationalmannschaft. Bis Dezember 2005 arbeitete er als Torwarttrainer beim türkischen Fußballclub Fenerbahce Istanbul.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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