Wegen Anwaltsstreik in Italien:Gericht vertagt Prozess gegen "Costa Concordia"-Kapitän

Kaum hat er begonnen, wird er auch schon wieder verschoben. Das Gericht vertagt den Prozess gegen den Kreuzfahrtschiffskapitän Francesco Schettino um eine Woche. Grund ist ein landesweiter Anwaltsstreik.

Die Entscheidung war erwartet worden: Kurz nach seinem Beginn wird der Prozess gegen den Kapitän des verunglückten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" vertagt. Das Gericht im italienischen Grosseto legte als neuen Verhandlungstermin den 17. Juli fest. Grund für die Verschiebung ist ein landesweiter Anwaltsstreik.

Kapitän Francesco Schettino ist wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Verursachung von Umweltschäden und Verlassen eines Schiffes in Seenot angeklagt. Die "Costa Concordia" war am 13. Januar 2012 nur wenige Meter vor der Toskana-Insel Giglio auf eine Klippe aufgelaufen und in Schieflage geraten. Bei dem Unglück starben 32 Menschen, unter ihnen zwölf Deutsche.

Schettino hatte das havarierte Schiff verlassen und war trotz mehrfacher Aufforderung der Hafenbehörde nicht an Bord zurückgekehrt, während die meisten Passagiere noch festsaßen. Für das Mammutverfahren gegen ihn sind mehr als 400 Zeugen geladen, es gibt 250 Nebenkläger.

© Süddeutsche.de/afp/anri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Havarie der "Costa Concordia"
:Albtraum in Endlosschleife

Herbert Greszuk kann nicht mehr schlafen, Angelika Blank rief ihre beste Freundin an, die bei dem Unglück ums Leben gekommen war. Und Carla Fantoni fragt sich, was aus den Verschollenen geworden ist. Zehn Menschen ein Jahr nach der Havarie der "Costa Concordia" ihre Geschichte erzählt.

Andrea Bachstein, Bettina Dobe und Lara Wiedeking
Jetzt entdecken

Gutscheine: